Autobahn 21 im Osten Hamburgs sei keine Konkurrenz

Stade. Die Industrie- und Handelskammer Stade, die für den gesamten Elbe-Weser-Raum zuständig ist, sieht in der derzeitigen Diskussion um den Bau der Autobahn 21 keine Gefahr für die Pläne zum Weiterbau der A 20 südlich der Elbe. "Wir sind gelassen, denn wir glauben nicht, dass sich die Prioritäten noch verschieben werden", sagt der IHK-Verkehrsexperte Marc Wilken. Im Gegensatz zur Autobahn 21, die im Osten Hamburgs verlaufen könnte, seien die Pläne für die A20, die südlich der Elbe zwischen Drochtersen und Westerstede verlaufen würde, sehr viel weiter fortgeschritten. "Das sind mehrere Jahre Planungsfortschritt. Ich denke deshalb, die Küstenautobahn 20 steht nicht zur Diskussion", so Wilken weiter.

Erst am Wochenende hatte sich Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) für eine neue Autobahnumgehung im Osten Hamburgs ausgesprochen. Die A 21 soll bei Geesthacht über die Elbe führen und bei Winsen die A 39 erreichen. Von dort soll die Autobahn bis zur A 7 fortgeführt werden. Die Industrie- und Handelskammern in Lübeck und Lüneburg hatten sich daraufhin hinter die Pläne für die A 21 gestellt. Weil der Bau der A 21 sehr viel billiger sein würde als der der Küstenautobahn mitsamt einem neuen Elbtunnel, gilt das Vorhaben als ein Konnkurenzprojekt. Marc Wilken sagt dazu: "Man darf die beiden Projekte nicht gegeneinander ausspielen. Beide sind wichtig, aber die A 20 geht vor."

Auch den jüngsten Vermutungen der Gegner der Autobahn 20, dass der Bau noch wesentlich teurer werde als zunächst geplant, weil die Trasse über Moorgebiet verläuft, widerspricht Marc Wilken. "Es ist klar, dass die Bedingungen in unserer Region nicht optimal ist. Dass die Böden nass sind, ist bekannt. Aber der Nutzen der neuen Autobahn wird die Kosten in jedem Fall übersteigen."