Bei dem Streit um die Hähnchenmastställe in Hedendorf dreht es sich im Grunde um zwei Fragen: zum einen darum, ob 40 000 Tiere in einem Stall überhaupt artgerecht gehalten werden können.

Und zum anderen darum, wie sehr die Hedendorfer Bürger von den Gerüchen, die von der Hähnchenmast ausgehen, belästigt werden - sei es, weil es ungesund ist oder weil es einfach nur unglaublich stinkt.

Betrachtet man die Diskussion, die bisher zu dem Thema geführt wurde, wird schnell klar, dass es den meisten Hedendorfern gar nicht um das Wohlbefinden der Tiere geht, sondern in erster Linie um ihr eigenes. Das ist zwar verständlich, aber Tatsache ist auch, dass Diedrich Dammann mit seiner Hähnchenmast nichts Illegales tut, sondern sich streng an alle gesetzlichen Vorschriften hält und seinen Betrieb sehr sorgfältig führt.

Eine weitere Tatsache ist, dass wir Konsumenten häufig nach den billigsten Produkten greifen, egal ob es sich um T-Shirts, Tomaten oder Hähnchen handelt. Wer fragt schon, unter welchen Umständen die Sachen produziert wurden? Im Supermarkt sind schließlich weit und breit keine Bilder aus der Hähnchenmast zu sehen. Also ab damit in den Einkaufswagen.

Solange Verbraucher sich so verhalten, wird es auch Mastbetriebe geben, die noch dazu im gesetzlich gesicherten Rahmen handeln. Das Pech der Hedendorfer ist dabei lediglich, dass der Betrieb gerade in ihrem Ort steht. Nur: Wenn er nicht dort wäre, wäre er eben irgendwoanders.