Zum dritten Mal innerhalb einer Woche hat die Staatsanwaltschaft Stade dem organisierten Verbrechen einen schweren Schlag versetzt.

Stade. Nachdem bei den vorherigen beiden Razzien zwei Drogenhändlerringe gesprengt wurden, konnte diesmal der Kern einer gefährlichen Einbrecherbande geschnappt werden. An der Razzia, die gestern Morgen gegen 6 Uhr gestartet wurde, waren mehr als 150 Polizeibeamte beteiligt.

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Die Staatsanwaltschaft legt den fünf Festgenommenen zur Last, eine Vielzahl von Einbrüchen im Raum Stade, Bremervörde und Cuxhaven verübt zu haben. Dabei handle es sich, so Kai Thomas Breas, Sprecher der Stader Staatsanwaltschaft, vorwiegend um Einbrüche in Firmen- und Geschäftsgebäude. Ziel der Einbrecher war es, vor allem Bargeld abzuräumen. Die mutmaßlichen Täter sollen seit Januar 2009 mehrfach Tresore aufgeflext haben.

"Die Verhafteten stammen aus dem Raum Stade", sagt Breas. Die Männer zwischen 19 und 33 Jahren mit russischem Migrationshintergrund wurden von Beamten des Sondereinsatzkommandos (SEK) und des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) der Polizei festgenommen. Die Beamten aus Stade, Lüneburg, Hannover und vom Zoll durchsuchten insgesamt 13 Objekte, darunter acht Wohnungen in Stade und Bremervörde und drei Hallen, sogenannte Bunker.

Die Ermittler beschlagnahmten leichte Drogen, schwere Waffen, Zigaretten, Bargeld, Einbruchswerkszeuge und diverses anderes Diebesgut. "Wie hoch der von der Bande angerichtete Schaden ist, muss noch ermittelt werden", sagt Breas. Die Staatsanwaltschaft hofft, dass nach dem Zerschlagen des Kerns der Einbrecherbande weitere Kriminelle ermittelt werden können.

Seit Beginn des Jahres 2009 gab es im Bereich der Stader Polizeiinspektion mehr als 50 Einbruchdiebstähle. Polizei und Staatsanwaltschaft haben in monatelanger Ermittlungsarbeit die Spuren gesammelt, die letztlich zu der bewaffneten Diebesbande führten.

Den Beschuldigten, die bereits in der Vergangenheit mehrheitlich strafrechtlich auffällig geworden sind, drohen im Falle einer Verurteilung vor Gericht langjährige Freiheitsstrafen. Einige der mutmaßlichen Täter stehen noch unter Bewährung.