Landrat Michael Roesberg ist nicht zu beneiden. Noch nie hat er einen kreisweiten Schulausfall angeordnet. Dabei war es gestern nicht das erste Mal glatt in den vergangenen Jahren.

Eltern und Schüler hätten sich schon an manchen Tagen gewünscht, dass im Radio auch der Landkreis Stade aufgezählt wird, wenn es um Schulausfälle geht.

Gestern war es nun soweit. Roesberg hat wegen der Glätte den Unterricht ausfallen lassen. Doch das passt vielen Eltern ebenfalls nicht, weil sie erst zu spät von diesem Schulausfall erfahren haben und ihre Kinder schon längst auf dem Weg waren, als die Meldung im Radio kam. Der Ärger ist verständlich, aber was soll der Landrat tun? Erst um 6 Uhr gab es Blitzeis, zuerst nur in kleinen Teilen des großen Kreisgebietes. Als sich das Eis ausgebreitet hatte, wurde sofort reagiert. Jetzt werden viele sagen, Blitzeis wurde ja angekündigt. Das ist richtig. Aber auch Wetterprognosen müssen nicht immer richtig sein. Vor 6 Uhr gab es in großen Teilen des Kreises eben noch kein Eis. Es ist gut, dass der Landrat genau abwägt, wann er tatsächlich den kreisweiten Schulausfall anordnet.

Wenn der Landrat voreilig die Schule ausfallen ließe, Klassenarbeiten nachgeschrieben werden müssten oder das Wetter den Schulbetrieb eigentlich zulassen würde, wäre der Aufschrei ebenso groß. Man kann es eben nie allen recht machen. Wenn es den Eltern zu glatt ist, sollen sie ihre Kinder eben zu Hause lassen, das dürfen sie nämlich selbst entscheiden.