Parteiaustritte sind nichts Ehrenrühriges - außer vielleicht in den Augen jener Parteikollegen, die von ihren ehemaligen Mitstreitern verlassen werden. Die jedoch haben sich dabei schließlich etwas gedacht. Und meist sind diese Gedanken ganz praktischer Natur. Sehr häufig wollen die Abtrünnigen nämlich ihre persönliche Karriere in der Politik verbessern, indem sie zu einer anderen Partei wechseln.

Prominente Parteiwechsler sind zum Beispiel der ehemalige FDP-Vorsitzende Erich Mende, der später zur CDU ging, der einstige SPD-Chef Oskar Lafontaine, der die Partei Die Linke mitbegründete und deren Vorsitzender wurde, und der frühere Grünen-Abgeordnete Otto Schily, der als SPD-Mann Bundesinnenminister war. Winston Churchill wechselte sogar zweimal die Partei, ehe er britischer Premier wurde.