In der jüngsten Branchen-Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade haben sich die Hoteliers und Gastronomen über ihre aktuelle Geschäftslage sehr zufrieden geäußert.

Stade. Der Umsatz der Branche habe demnach im Vergleich zur Wintersaison 2009 einen großen Sprung gemacht und sei wieder auf dem guten Niveau vor der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise angekommen.

Die Übernachtungszahlen lagen demnach beispielsweise im Monat August 2010 an der Nordseeküste um fünf Prozent über dem Vorjahresniveau und in der Unterelbe-Unterweser-Region sogar um zwölf Prozent höher. Mehr als zwei Drittel der Betriebe wollen auch aufgrund dieser Entwicklung weiterhin die Preise stabil halten.

Die Tourismusbranche ist in Niedersachsen der größte Arbeitgeber, noch vor Automobil- und Luftfahrtindustrie. Laut der IHK gehen die Hoteliers und Gastronomen davon aus, dass die Beschäftigtenzahlen in der Branche in Zukunft leicht steigen werden. Zudem würden die Touristiker wieder vermehrt an Investitionen denken, auch wegen der Mehrwertssteuererleichterung für die Übernachtungsbranche, die der Branche finanziell neue Spielräume geschaffen habe. Für die Wintersaison werden die Entwicklungen allerdings weniger optimistisch eingeschätzt. Die IHK geht davon aus, dass dies daran liegt, dass die Elbe-Weser-Region in der Wintersaison erfahrungsgemäß nicht so gut besucht wird.

Nicht ganz so positiv ist die Saison bei den Reiseveranstaltern verlaufen, die weniger Vermittlungen und Buchungen als in den Vorjahren notierten. Deutschlandurlaube würden von den Bürgern zunehmend in eigener Regie über das Internet gebucht. Die Beschäftigtenzahlen seien in der Branche zudem leicht zurückgegangen.

Unzufrieden sind viele Hoteliers und Gastronomen mit der derzeitigen Verwendung der Fremdenverkehrsabgabe, wie sie etwa in Otterndorf und Cuxhaven erhoben wird. Mehr als jeder zweite Befragte, genau 55 Prozent, waren hiermit unzufrieden oder sehr unzufrieden, so dass hier von der Branche noch ein großes Verbesserungspotenzial gesehen wird.