Weniger als ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl wechselt der Stader Ratsherr Henning Münnecke von den Grünen in die CDU und wirbelt die politischen Mehrheitsverhältnisse in der Hansestadt durcheinander.

Dass er diesen Schritt unternimmt, hat seine Gründe. Münnecke selbst sagt, ihm passe die fehlende wirtschaftliche Ausrichtung seiner ehemaligen Partei nicht mehr.

Sowohl generell als auch auf lokaler Ebene habe es zu viele Differenzen gerade bei wirtschaftlichen Themen gegeben. Eine solche Entscheidung steht Münnecke selbstverständlich frei, doch ist sein Schritt in mehrfacher Hinsicht unverständlich. Zum einen hat die Grünen-Fraktion wichtige wirtschaftspolitische Entscheidungen in der Hansestadt Stade mitgetragen. Dazu gehören beispielsweise der Seehafen samt Hinterlandverkehrsanbindung oder der 5. Bauabschnitt der Autobahn 26. Letzterer wurde zwar vom Grünen-Abgeordneten Ulrich Hemke abgelehnt, vom Rest der Fraktion jedoch mitgetragen.

Zum anderen stellt sich die Frage, ob Münnecke wirklich zum jetzigen Zeitpunkt zur CDU wechseln musste und ob er zumindest mit seinem Parteieintritt nicht noch ein wenig hätte warten können. Schließlich hätte er Rat und Verwaltung nicht nur Arbeit, sondern der Hansestadt auch ein wenig Geld sparen können. Schließlich bekommen alle Ratsmitglieder Sitzungsgeld für die zusätzliche Ratssitzung, auch wenn der Betrag vergleichsweise gering ist.