Bützfleths Bürgermeister Wolfgang Rust hat aus einem Fehler die Konsequenzen gezogen und ist von seinem Amt zurückgetreten. Das ist konsequent und verdient Anerkennung.

Er hat nicht richtig gehandelt und das auch erkannt und zugegeben. Doch was hat der erfahrene Kommunalpolitiker eigentlich falsch gemacht? Er hatte eine gute Idee, die der Ortschaft Bützfleth und ihren Bürgern zugute kommen sollte. Er wollte aus den Einnahmen des Hobbykunstmarktes Rücklagen bilden und im Jubiläumsjahr einen mittelalterlichen Markt organisieren.

Weil er das Geld nicht unter dem Kopfkissen verstecken wollte, eröffnete er ein Bankkonto auf seinen Namen und zahlte das Geld darauf ein. Doch sein Fehler ist eindeutig. Er hat das alles im Alleingang getan. Der Bürgermeister hat seine Kompetenzen klar überschritten, weil er den Ortsrat nicht einbezogen hat. Nun muss er kurz vor seinem endgültigen Rückzug mit diesem unrühmlichen Abgang leben. Schließlich wollte er bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr ohnehin nicht mehr antreten.

Auch Sabine Klie muss damit leben, dass aufgrund ihres Auftretens in der öffentlichen Sitzung der Eindruck bleibt, sie hätte am Stuhl des Bürgermeisters gesägt. Das war nicht ihre Absicht und das wollte sie während der Sitzung auch erklären und begründen. Doch dann vergriff sie sich leider bei der einen oder anderen Aussage im Ton. Außerdem erhob sie in der Begründung ihres eigentlichen Antrags Vorwürfe gegen Rust, obwohl dieser schon längst sein Amt niedergelegt hatte. Das empfanden die anderen Ratsmitglieder als übles Nachtreten und äußerten auch ihr Missfallen. Da half es dann auch nichts mehr, dass sie auf eine Beschlussfassung ihres Antrags verzichtete. Der Ton macht eben doch die Musik.