Die jüngsten Äußerungen des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer stoßen beim Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Stade Elbe-Weser-Dreieck (AGV) auf Unverständnis und Kritik.

Stade. Der CSU-Politiker hatte sich in einem Interview gegen die weitere Zuwanderung aus der Türkei und den arabischen Ländern ausgesprochen. Damit habe er nach Ansicht Levens auch hoch qualifizierten Fachkräften aus diesen Ländern verbal die Tür nach Deutschland zugeschlagen. Für den Stader AGV-Hauptgeschäftsführer stellt das das eine "ungeheure Entgleisung" dar. Er bezeichnet Seehofers Äußerungen als ein "populistisches und gefährliches Spiel mit den Vorurteilen und Ängsten der Bürger". Leven weiter: "Mit solchen Äußerungen schadet der Ministerpräsident nicht nur dem Ansehen Deutschlands, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland."

Der Stader Arbeitsmarktexperte lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass gerade auch mit Blick auf die demografische Entwicklung die Bundesrepublik auf die Zuwanderung hoch qualifizierter Menschen angewiesen sei, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft zu erhalten. "Nur so lassen sich auch die weniger qualifizierten Arbeitsplätze in Deutschland sichern", sagt Leven.

Konform geht Leven mit der Meinung des FDP-Politiker Johannes Vogel, dass alles daran gesetzt werden müsse, jedem Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben. Aber es sei, so der AGV-Hauptgeschäftsführer, eben auch eine unumstößliche Tatsache, dass nicht jeder deutsche Arbeitslose auch die Lust oder die Fähigkeit besitze, Ingenieur zu werden.