Für die Gegner der geplanten Deichbaumaßnahmen in Horneburg wird es eine große Enttäuschung sein.

Zwar wird das geforderte "Hochwassermanagement" jetzt vom Landkreis vorgelegt - doch all das, was die Bürgerinitiativen unter diesem Wort verstehen, ist in dem Plan eben nicht enthalten. Nicht die Bekämpfung zukünftiger Hochwasser wird in Angriff genommen, sondern lediglich die Beseitigung der Folgen. Beim Flutschutz wird auf die herkömmlichen Maßnahmen der Deicherhöhung gesetzt. Sieht so für den Landkreis moderner Hochwasserschutz aus?

Es ist mehr als verständlich, dass die Behörde zügig Maßnahmen für den Tag X treffen will. Es ist ebenfalls verständlich, dass die Deichverbände endlich Vorkehrungen treffen wollen. Dennoch lohnt es sich, bei den laufenden Verfahren einen Moment inne zu halten und den Argumenten der Bürgerinitiativen Raum zu geben. Denn diese sind wissenschaftlich nicht unbedingt schlechter belegt.

Zwei Diplomarbeiten und die Berechnungen eines Planungsbüros, so heißt es vonseiten des Landkreises, sind die Grundlage dafür, dass dem dezentralen Hochwasserschutz eine generelle Absage erteilt wird. Auf der anderen Seite steht die Auffassung des Leiters des Institutes für Wasserbau an der TU Harburg, Professor Erik Pasche. Er meint, das das Konzept sehr wohl aufgehen könnte. Die Bürgerinitiativen sollten sich wissenschaftliche Expertise wie diese zunutze machen und ein Konzept vorlegen, dessen Berechnung sich lohnt.