Wer Pendler ist oder hin und wieder mal am Wochenende Ausflüge nach Hamburg unternimmt, weiß es: Die Forderungen des Bündnisses “Mobil auch ohne Auto“ sind nicht unberechtigt.

Tatsächlich verspäten sich morgens Züge, tatsächlich werden abends die Taktzeiten nicht immer eingehalten. Es ist auch richtig, dass man als Landbewohner auf ein Auto angewiesen ist, sofern man nicht sein gesamtes Dasein im heimischen Dorf fristen will. Jugendliche sehnen den 17. Geburtstag herbei, um möglichst bald eine Fahrschule aufsuchen zu können, um nach bestandener Prüfung sehr viel Zeit im Auto auf den Landstraßen der Region zu verbringen. Dass der Wagen auch nachts bewegt wird und nur eine Minderheit Angebote wie den Discobus "Nightfever" nutzt, nimmt nicht Wunder, wenn man sich nur einmal die Zahl der Haltstationen und die Dauer der Fahrzeit dieses Busses ansieht.

Es gibt also gute Gründe, eine generell bessere Organisation des öffentlichen Nahverkehrs zu fordern. Das Anliegen der Gruppe "Mobil auch ohne Auto" ist berechtigt - umso erstaunlicher scheint es da, dass sie in Sachen Organisation nicht selbst ein bisschen mehr vorzuweisen hat. Wie kann es angehen, dass eine Initiative, die seit 14 Jahren besteht, bis heute keine eigene Webseite hat? Weshalb gibt es bisher keine konkreten Termine für Aktionen in Buxtehude, Horneburg, Apensen, Agathenburg, Dollern - Orte, für die man sich doch einsetzt? Bis Januar ist offensichtlich noch eine Menge zu tun.