Man wird das Gefühl nicht los, dass das geplante, innenstadtnahe Baugebiet an der Este in Buxtehude einen seltsamen Beigeschmack hat.

Da redet die Stadt seit Jahren über den Hochwasserschutz und weiß ganz genau um die Fehler der Vergangenheit, die bei den Brunkhorst'schen Wiesen gemacht wurden. Und dann soll ausgerechnet eine Fläche als neues Baugebiet ausgewiesen werden, die bei Regenfluten garantiert überschwemmt sein wird. Da passt ganz offensichtlich etwas nicht zusammen.

Einer der Gründe, warum die Stadt die Fläche trotzdem an den Markt bringt, dürfte die Top-Lage sein. Das Areal zwischen Bahnhofstraße und Este ist aus finanzieller Hinsicht einfach zu attraktiv, um als Brachfläche weiterhin ungenutzt zu bleiben. Und damit die zukünftigen Hausbesitzer keine nassen Füße bekommen, muss eben ein angeblich maßgeschneiderter Hochwasserschutz her, der die Gestalt von Winkelstütz- und Spundwänden annimmt.

An diesem Punkt kommt nun die zeitliche Reihenfolge ins Spiel. Kann man für eine Fläche einen Bebauungsplan erstellen, ohne dass der Schutz vor Hochwasser da ist? Die Antwort muss eindeutig lauten: Man kann nicht. Deshalb sollte die Stadt die endgültige Entscheidung über den Bebauungsplan so lange zurückstellen, bis klar ist, in welcher Form der Hochwasserschutz für Buxtehude überhaupt realisiert wird. Auch wenn das vermutlich noch eine ganze Weile dauern wird.