Sie werden es nicht gleich wie eine gewonnene Fußballweltmeisterschaft feiern, dass sie jetzt in der “Niedersächsischen Klimakommune 2010“ leben.

Und doch ist der etwas behördlich klingende Titel ein Grund zur Freude für die Bewohner der Samtgemeinde Harsefeld. Denn er ist ein Beleg für vorausschauende Politik.

Vor 15 Jahren, als das Thema des Klimawandels noch längst nicht in der heutigen Intensität diskutiert wurde, haben Politik und Verwaltung das erste Energiegutachten zu den kommunalen Gebäuden in Auftrag gegeben. Seither werden Schulen, Kindergärten, Rathäuser und Schwimmbäder alljährlich überprüft und, wo nötig, in kleinen Schritten saniert. Maßnahmen, die nicht auf einen Schlag finanzierbar wären, können auf diese Weise realisiert werden. Sie sorgen langfristig für Einsparungen und schützen zudem die Umwelt.

Wie es hingegen aussieht, wenn die Politik der Vergangenheit hinterher eilt, lässt sich derzeit in Harsefelds Nachbargemeinde Apensen beobachten. Dort ist zurzeit nicht nur der Neubau von drei Feuerwehrhäusern, sondern wohl auch der Neubau einer Grundschule notwendig. Im ersteren Fall belegte ein Gutachten, dass wichtige Investitionen zu lange unterblieben sind. Im zweiten Fall wurde ein Giftstoff in einem Klassenraum gefunden, der seit 1991 verboten ist. Es lässt sich vermuten, dass die genannten Fälle so nicht eingetreten wären, wenn regelmäßige Untersuchungen stattgefunden hätten. Und sei es auch nur zum Energieverbrauch. Geld, das in Harsefeld zur Verfügung steht, fehlt in Apensen jetzt.