Bäume sind heute Kostbarkeiten in unseren von Lärm und Technik, Verkehr und Versiegelung belasteten Lebensräumen.

Wir genießen den Duft uralter Linden, wenn sie blühen, erfreuen uns an der Schönheit einer Rotbuche oder hundertjähriger Eichen. Sie prägen die Orte, in denen wir leben wie vertraute Gebäude oder Kunstwerke. Und sie beschenken uns mit Lebensqualität und sind den meisten deshalb lieb und teuer.

Diese botanischen Schätze zu erhalten, wo immer es ohne Sicherheitsrisiken möglich ist, gehört inzwischen zur Lebensphilosophie im privaten Bereich ebenso wie im öffentlichen.

Baumschutzsatzungen sind sicher gut und richtig. Und wo sie seit Jahren gelten, hat es insbesondere in den Städten viele Vorteile.

Aber ebenso klug und weise entscheiden Kommunalpolitiker, wenn sie ohne amtlichen Zwang und ohne Bürokratie auf die Vernunft der Bürger setzen und heute auf Satzungen und gesetzliche Zwänge verzichten. Das Vertrauen darauf, dass Grundstückseigentümer freiwillig schöne, alte Bäume erhalten, ist der beste und sicherste Baumschutz.

Gerade auf dem Lande wird deutlich, dass es keiner Reglementierung bedarf. Die schönsten und ältesten Bäume stehen dort meist auf den Bauernhöfen oder säumen seit Jahrhunderten Wege und Alleen. Die Menschen, die dort leben und die Bäume hegen und pflegen, haben ohne amtliche Verordnungen gezeigt, wie hoch sie ihre Bäume wertschätzen.