Die Situation in Apensen könnte man vielleicht so zusammenfassen, dass die finanzielle Lage in der Samtgemeinde noch nicht schlimm genug ist, um für eine Einheitsgemeinde bereit zu sein.

Die Sauensieker scheinen auf dem Standpunkt zu stehen, dass alles ruhig so bleiben kann, wie es derzeit ist.

Dabei ist es gar nicht nur der finanzielle Aspekt. Dass die Beschlüsse in einer Einheitsgemeinde schneller umgesetzt werden können und der Verwaltungsaufwand geringer ist, dürfte außer Frage stehen. Eine schlanke Verwaltung kann effektiver arbeiten, und das kommt den Bürgern zugute, übrigens sowohl denen in Apensen als auch denen in Beckdorf und Sauensiek.

Das Problem in Apensen ist, dass die Entscheidung auf die Schnelle getroffen werden soll, um die Prämie vom Land mitzunehmen. Und wenn es hektisch wird und Druck hinzukommt, machen viele Leute eben sicherheitshalber die Schotten dicht. Ein im Grunde verständlicher Standpunkt - den man hätte vermeiden können, wenn Politik und Verwaltung das ganze Thema in Ruhe angegangen wären.

Das Beispiel Lühe zeigt, wie man aus Fehlern der Vergangenheit lernt. Zwar ist noch nicht sicher, wie das Votum dort ausgeht. Aber wenn alle Bürger und Politiker über die Auswirkungen einer Gemeindefusion informiert sind, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass am Ende niemand mehr auf der Grundlage von Halbwissen seine Pfründe verteidigt.