Keine Frage: Die Zeiten, in denen es eine große Zahl gemütlicher Läden mit überschaubarem Sortiment und fachlicher Beratung mit Ruhe und Zeit gab, sind vorüber - nun auch auf dem Land.

Kein Klönschnack mit dem netten Kaufmann an der Ecke, kein fix mal eben zum Tante-Emma-Laden gehen, Salz oder Zwiebeln holen, wenn sie fürs Mittagsmahl fehlen. Das ist schade, weil es ein Stück Verkaufskultur mit viel Atmosphäre war und für die Menschen auf den Dörfern nicht zuletzt auch eine Art inoffizielles Dorfgemeinschaftshaus.

Aber das Sterben der kleinen Einzelhandelsgeschäfte ist bereits seit Jahren ein Trend, und zwar einer, der maßgeblich vom Kaufverhalten der Kunden gesteuert wird. Da lässt sich so mancher kompetent im kleinen Fachgeschäft im Ort beraten, wenn er sich einen neuen Fernseher kaufen will, und fährt dann anschließend doch zu einem der großen Elektromärkte, um das Gerät etwas günstiger zu kaufen.

Die Mentalität zum Schnäppchenjagen und die Freude an Sonderangeboten der großen Filialisten und Discounter, mit denen die kleinen Landläden nicht mithalten können, wirkt sich also gnadenlos aus.

Und die Angelegenheit offenbart einen Zwiespalt: Wenn wieder ein alteingesessenes Geschäft schließt, ist das Bedauern stets sehr groß. Doch wenn die Kundschaft ehrlich sagt, wann sie dort tatsächlich zuletzt eingekauft hat, muss sie meist weit zurückdenken.