Nachbarschaftsprojekte, neue Radwege und Sportangebote sollen den Stader Stadtteil Hahle aufpäppeln. Das setzt sich die sogenannte Hahler Runde zum Ziel, die am Mittwochabend auf Einladung der Stader Stadtverwaltung erstmals zusammenkam.

Stade - Grund für das Treffen ist die Studie "Sicherheit und Kriminalität in Stade" des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KfN), in der das Quartier besonders schlecht abschnitt. Die Mehrheit der Hahler fühlt sich in ihrem Viertel unsicher. Das Image des Quartier ist besonders schlecht.

Das soll sich nun ändern. Vertreter der Markus-Gemeinde, der Polizei, der Wohnstätte, der hiesigen Sparkassenfiliale und der Betreuungseinrichtungen, des VfL und des Jobcenters sowie Jugendarbeiter und Schulleiter wollen gemeinsam Projekte anschieben. Wohnstättenleiter Frank Wilshusen setzt große Erwartungen in den Arbeitskreis und stellt deutliche Forderungen: "Wenn die Stadt nicht in Hahle investiert, dann ziehen wir uns aus dem Viertel zurück." Es gäbe auch andere interessante Stadtteile. Die Wohnstätte hat etwa 550 Wohnungen in Hahle. Wilshusen setzt sich für Fakten und konkrete Maßnahmen ein: "Zum Diskutieren ist mir die Zeit zu schade. Nur quatschen reicht nicht aus." Die Probleme seien bekannt.

In der Kritik stehen aber auch die Ratspolitiker. Lediglich die CDU-Politikerin Kristina Kilian-Klinge will sich bisher an der Hahler Runde beteiligen.

In der ersten Sitzung wurden unter der Leitung von Dirk Kraska, Erster Stadtrat, Vorschläge gesammelt und zwei Arbeitsgruppen (AG) gebildet. In der AG städtebauliche Förderung stehen etwa Grünflächen, Spielplätze und ein Verkehrskonzept im Mittelpunkt. Der "Penny-Markt", der als Treffpunkt für viele Jugendliche gilt, soll ebenso wie ein Stadtteilhaus thematisiert werden.

Die AG Mensch beschäftigt sich mit sozialen Aspekten. Das in Hahle weit verbreitete Schulschwänzen und fehlende Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sollen angegangen werden. Stadtteilfeste und Beratungsangebote für Familien sollen organisiert werden. Um die Identifikation der Hahler mit ihrem Viertel zu stärken und Stigmatisierungen abzubauen, sind ein Slogan und eine Stadtteilzeitung geplant. In den kommenden Wochen werden die AGen erste Projekte erarbeiten und nach den Sommerferien vorstellen.