Am Wochenende findet das zweite Fest der Kulturen in der Hansestadt mit Essen, Musik und Tanz aus aller Welt statt

Stade. 5000 Menschen kamen zur ersten Auflage des Festes der Kulturen in die Hansestadt Stade. In diesem Jahr hoffen die Veranstalter auf ein mindestens ebenso großes Echo. Die Grundvoraussetzungen hierfür sind nicht schlecht. Wenn die Schwingestadt ihr Kulturfest am 1. und 2. Oktober rund um und im Rathaus der Hansestadt feiert, werden etwa 80 Veranstaltungen über die Bühne gehen, von Jazz- und Rockkonzerten über Workshops zu Lesungen, Ausstellungen, Tanz und Kulinarischem aus aller Welt.

"Es ist uns wichtig zu betonen, dass das Kulturfest kein Ausländerfest ist, sondern ein Fest von allen für alle, ein Fest der in der Stadt Stade vertretenen Kulturen", sagt Bürgermeister Andreas Rieckhof. Iraner, Perser, Vietnamesen, Franzosen, Libanesen, Brasilianer, Türken, Spanier, Schweden und natürlich auch Deutsche prägen das Stadtbild. Tausende Bürger aus insgesamt 140 unterschiedlichen Kulturen sind derzeit in Stade zuhause. Und ihnen gemeinsam ist, dass sie Stader Bürger sind. Was sie unterscheidet, sind die kulturellen Besonderheiten, die sie mit in die Stadt einbringen und die somit zur kulturellen Vielfalt der Region beitragen, sei es beim brasilianischen Tanz, beim chinesischen Essen oder Flamencotänzen.

Um zu verdeutlichen, wie eng die Kulturen miteinander verzahnt sind, wie viele unterschiedliche Gesichter die Stadt hat und wie alle von dem kulturellen Reichtum profitieren können, hat die Stadt Stade mit dem Runden Tisch für Integration und mehr als ein Dutzend Organisationen und Bürgern in die Planungen des Festivals einbezogen. Etwa 50 Personen feilten mehr als eineinhalb Jahre an dem Kulturprogramm, das in diesem Jahr erstmals auch Künstler aus dem restlichen Bundesgebiet und dem Ausland nach Stade lockt.

Viele Einwohner haben eine persönliche Zuwanderungsgeschichte.

Ein gutes Miteinander und eine erfolgreiche Integrationsarbeit ist deshalb besonders wichtig, das weiß auch Rieckhof. "Das Thema der Integration ist für die Stadt von zentraler Bedeutung. Wir wissen natürlich, das es Probleme gibt. Wir wissen aber auch, dass wir alle an Lösungen arbeiten müssen und dafür ist es wichtig, in Kontakt zu treten", so der Bürgermeister. Das Fest der Kulturen stelle hierfür einen hervorragenden Rahmen dar. "Wir wollen aber auch klarmachen, dass es mit der Unterstützung solcher Feste nicht um eine Assimilation unserer ausländischen Mitbürger geht, sondern um Akzeptanz und Respekt". Zeesahn Rajput von der Muslimischen Gemeinde in Stade spürt die Verbesserungen. "Die Vertrauensbasis hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, viele Freundschaften zwischen Menschen aus der ganzen Welt wurden hier geschaffen", sagt Rajput. Diese Freundschaften würden nun bei dem Fest weiter gepflegt.

Das erfolgt unter anderem in offenen Workshops und Informationsständen sowie auf drei Bühnen in der Stader Altstadt. Der Auftakt für das Festival ist am Freitag, 1. Oktober, um 11 Uhr. Dann werden im Rathaus Schülern von "Europe Direct Lüneburg" Wege ins europäische Ausland aufgezeigt.

Um 15 Uhr wird auf der Bühne in der Straße "Hinterm Hagedorn" mit einem Programm-Mix das Fest offiziell eingeläutet. Theater, Trommelgruppen, Tänze und Sportaktion sollen hier einen Vorgeschmack auf das gesamte Programm geben. Von 16 Uhr an wollen die Stader an den längsten Tisch der Stader Kulturen rund um das Rathaus eröffnen. Dort laden alle in Stade vertretenen Länder zum Buffet ein. Ein weiterer Höhepunkt des Festes ist von 18 Uhr an ein Redewettbewerb, in dem jeder sein Land in einem kurzen Beitrag plastisch und eindrucksvoll darstellen soll. Zeitgleich wird im Rathaus das Buch "Alinga die kleine Sonnenfee" mit der Autorin Hannelore Kühlke vorgestellt. Am Sonnabend stellt dann der Schriftsteller Nevfel Cumart von 17.30 Uhr an im Königsmarcksaal des Rathauses das Buch "Die Entdeckung der Worte" vor. Das Buch ist eine Zusammenarbeit von Stader Schülern mit dem in Bamberg lebenden Schriftsteller. Cumart und die Schüler lesen dann ihre in Schreibwerkstätten entstandenen Gedichte und Geschichten vor. Vorher, von 11 Uhr an, lädt Cumart in der Seminarturnhalle erneut zu einer Schreibwerkstatt für Kinder ein.

Musikalisch werden am Freitag von 18 Uhr an die "Hogener Lünen & Akkordeonorchester" für Stimmung sorgen, gefolgt von "Atemberaubend: Tango" mit Karin Solana und Gustavo Vidal. Von 10 Uhr an präsentiert das schwedische "Jazz Duo & Svenska Vänner" aus Karlshamn swingenden Jazz zugunsten der Aktion "Stade für Robin Aid". Mit dem Erlös des Konzertes soll die humanitäre Hilfe von Robin Aid in Afghanistan weiter unterstützt werden. Am Sonnabend wird die "Max Kühn Combo" aus Stade von 20.30 Uhr an auf der Open-Air-Bühne musizieren. Das komplette Programm des Festes der Kulturen ist im Internet zu finden.

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