Es sollte ein ganz besonderes musikalisches Ereignis werden.

Buxtehude. Mehr als 90 junge Musiker aus acht unterschiedlichen Ländern Europas hatten sich für die Internationale Orchesterakademie angemeldet, die vom 9. bis 23. Oktober in Buxtehude über die Bühne gehen sollte. Doch jetzt muss Organisator Christian Klett, Dirigent des Buxtehuder Jugendsinfonieorchesters, verkünden, dass die gesamte Veranstaltung ersatzlos ausfällt.

Die Gründe dafür könne er eigentlich gar nicht benennen, erklärt der Musiklehrer und ringt noch immer ein wenig um Fassung. Etwa 40 Musiker hätten sich in den vergangenen drei Wochen plötzlich abgemeldet, obwohl sie zuvor eine Zusage gegeben hatten. Gemeinsam mit dem Organisationsteam habe er versucht herauszufinden, ob sie einen Fehler gemacht hätten, sagt Klett. "Aber wir haben einfach nichts gefunden, woran es liegen könnte." Als Gründe für ihre Absage führten die Musiker unter anderem andere Verpflichtungen an ihren Musikschulen an.

Da es aufgrund der vielen Ausfälle nicht mehr realistisch schien, nach zweiwöchiger gemeinsamer Probe Beethovens Violinkonzert und Mahlers 1. Sinfonie zur Aufführung zu bringen, habe er sich dazu entschlossen, auch denen, die nach Buxtehude kommen wollten, abzusagen, erklärt Klett, der jetzt auch mit eventuellen Schadensersatzforderungen rechnet. Er bedaure zudem sehr, dass die Suche nach Gastfamilien für die jungen Musiker vergebens war. "Dabei hatten wir für jeden eine Unterkunft gefunden." Er wolle die Hoffnung aber nicht aufgeben, dass es im kommenden Jahr eine ähnliche Veranstaltung geben könne.

Seit 2006 hatte die von Klett initiierte Orchesterakademie regelmäßig in Kroatien stattgefunden. In diesem Jahr entschloss er sich erstmals dazu, sie nach Buxtehude zu holen, da die Stücke immer großformatiger wurden und in Kroatien nicht genügend große Proberäume vorhanden sind. Geplant waren während des Aufenthalts in Buxtehude unter anderem öffentliche Workshops an der Halepaghen-Schule, sowie Auftritte im Audimax der Hamburger Universität und der Friedrich-Ebert-Halle in Heimfeld.