Landrat Michael Roesberg war die Freude darüber, einen vorbildlichen Schulneubau an die Berufsbildenden Schulen in Stade übergeben zu können, merklich anzusehen.

Ein wenig Stolz war auch dabei. Und das aus gutem Grund, ist es dem Landkreis doch gelungen, mit dem Geld der Steuerzahler sensibel umzugehen.

Anstatt auf großen Prunk und eine prestigeträchtige Ausstattung zu setzen, übte sich die Verwaltung lieber darin, kosteneffektiv zu bauen. Gleichzeitig hielt sie hohe Umwelt- und Bildundsstandards ein. Dass am Ende ein moderner, energieeffizienter und optisch ansprechender Neubau eingeweiht werden konnte, der zudem noch ein gutes Stück günstiger als ursprünglich geplant ist, verdient höchstes Lob. Der Kreis hat mit diesem Bau ein Signal gesetzt: Seht her, es geht, den ursprünglich vereinbarten Preisrahmen einzuhalten oder zu unterbieten! Bauherren wissen, wie schwierig so etwas ist.

Das Vorgehen des Landkreises sollten sich andere Städte und Kommunen zum Vorbild nehmen. Eine Kostenexplosion, wie sie mit dem Bundestagsneubau der 80er Jahre in Bonn, dem Bahnhof Stuttgart 21, dem Berliner Flughafen Schönefeld oder der Hamburger Elbphilharmonie einhergeht, muss nicht sein - wenn vernünftig geplant wird. Der Steuerzahler würde es den Politikern danken. Denn das Geld, dass bei vielen teuren Bauprojekten nachträglich regelrecht verpulvert wird, könnte dann Sinnvollerem dienen.