Ein medizinisches Versorgungszentrum für Stade, das klingt eigentlich gut.

Eine Kooperation alteingesessener Ärzte mit ehemaligen Klinik-Ärzten unter einem Dach, die sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam teuerste Ausrüstung beschaffen. Vier Ärzte, ein Gerät macht drei Viertel Kostenreduktion. Das klingt fast wie die Universallösung für eine Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Doch leider ist dem nicht so, denn ein qualitativ so gut ausgestattetes Ärztezentrum kann nicht überall entstehen. In mittleren und großen Städten rechnet sich das Modell sicherlich. Doch auf dem Land, wo die nächste Stadt vielleicht 50 Kilometer entfernt ist, ist und bleibt der niedergelassene Arzt mit seiner Praxis im Dorf unersetzlich. Und somit lassen sich auch die Kosten im Gesundheitswesen nicht unendlich weiter reduzieren, wenn die medizinische Versorgung auf dem Land gewährleistet werden soll - und das in guter Qualität. Es muss andersherum gehen: Nicht kaputt sparen, sondern Geld eintreiben.

Die Gesundheitskosten wird eine Kopfpauschale übrigens nicht decken - und auch kein Zusatzbeitrag. Das einzige, was hilft, ist eine prozentuale Regelung, nach der etwa jeder Bürger zehn Prozent seines Netto-Gehaltes für die Gesundheitsvorsorge bezahlen müsste. Dazu käme die Abschaffung der privaten Krankenkassen und eine Verminderung der Zahl der gesetzlichen Kassen. Und ein Verbot für Kassen, Protzbauten mit Beitragsgeldern zu errichten. Schon könnte wieder genug Geld für alle da sein.