Es ist erst einmal ein Haufen Geld, den die Stadt Stade in ihre Schulen investiert.

Aber es ist gut angelegtes Geld, denn an den Schulen, das dürfte inzwischen gesellschaftlicher Konsens sein, sollte nicht gespart werden. Immerhin hängt die Zukunft des Landes wesentlich von der Qualität der Schulen ab. Qualität ist eben nicht nur bei Lehrinhalten gefragt, sondern betrifft auch die bauliche Ausstattung der Gebäude und die Funktion der Schulen in der Stadt.

Dass Stade mit dem Gedanken spielt, Schulen die Funktion regionaler Bildungszentren zukommen zu lassen, ist daher sehr zu begrüßen. Schließlich sollte eine Schule nicht ein abgeschottetes Element in der Stadt sein, sondern einer der Dreh- und Angelpunkte des gesellschaftlichen Lebens.

Das kann aber nur funktionieren, wenn sich die Bürger nicht länger auf die Finanzierung und Organisation von Kultur- und Freizeitangeboten von Seiten der Stadt verlassen, sondern wenn sie sich freiwillig selbst an der Gestaltung ihrer lokalen Soziokultur beteiligen. Wenn dies gelingt, ergibt sich ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt: Der Zusammenhalt in den Vierteln wird gestärkt, das menschliche Miteinander erhält in Zeiten fortschreitender Individualisierung eine dringend nötige Stärkung.

Seien wir ehrlich: Wer träumt nicht von einer intakten Nachbarschaft, wo gemeinsam Straßenfeste gefeiert werden, Sport getrieben wird und ein kleiner Klönschnack zwischen Jung und Alt zum Alltag zählt und für gute Laune sorgt?!