Es ist unbestritten, dass im Altländer Viertel vieles verbessert werden muss. Das weiß die Stadt und deshalb hat sie ein umfassendes Konzept für die Sanierung und für Integrationsprojekte aufgelegt.

Dass die Sanierung nun ins Stocken geraten könnte, weil dem Land schlicht das Geld fehlt, ist mehr als ärgerlich. Für Stade könnte dies schlimmstenfalls bedeuten, das alle Bemühungen, das Viertel aus der Misere heraus zu holen, im Sande verlaufen.

Wie sehen die Alternativen aus? Städtebaulich gibt es kaum Möglichkeiten, den Geldmangel zu kompensieren. Der Stadt fehlt das Geld, private Investoren sind derzeit nicht auszumachen. Im sozialen Bereich gibt es aber Möglichkeiten, auch ohne große Finanzmittel ein lockeres Vereinsleben zu begründen und zu fördern. Dazu bedarf es aber auch des Willens der Anwohner des Viertels, etwas auf die Beine zu stellen. Nur darauf zu warten, dass von außen Hilfe herangetragen wird, reicht nicht. Viele der Anwohner müssen lernen, Eigeninitiative zu entwickeln und beispielsweise von sich aus Fußballturniere zu veranstalten. Und sie müssen sich aus ihrer teils selbstverschuldeten Isolation endlich befreien.

Zugleich müssen aber auch viele Stader ihre Vorbehalte gegen das Viertel und seine Anwohner überwinden. Eine Integration kann nur funktionieren, wenn beide Seiten aufeinander zugehen und bereit sind, miteinander und nicht nebeneinander zu leben.