Ist es sinnvoll, ein “Aktionsbündnis gegen Rechts“ am Leben zu erhalten, wenn das Ziel der Aktivitäten, namentlich Gremium MC, von der Stader Polizei nicht als politisch rechts eingestuft wird?

Für gewöhnlich würde wohl jeder sagen, dass es sinnlos ist, bei diesen Rahmenbedingungen ein Aktionsbündnis weiterzuführen. Doch im Fall der "Symphonie" liegen die Dinge anders.

Einerseits sind mit der Person Sebastian Stöber, der angeblich eine Mitgliedschaft in dem umstrittenen Biker-Club anstrebt, durchaus Verbindungen zur rechten Szene vorhanden, wenn auch indirekt. Zum anderen, so die Erfahrungen der Landeskriminalämter und auch von Verfassungsschützern, sind vergleichbare Motorradclubs wie die "Bandidos" oder die "Hell's Angels", der rechten Szene zumindest wohl gesonnen. Was für Gremium MC im allgemeinen vielleicht jetzt noch nicht gilt, kann sich durchaus noch entwickeln.

Die Verbindung zu Sebastian Stöber könnte einen erster Schritt zur Verflechtung der rechten Szene mit dem Motorradclub bedeuten, sofern sich Stöber nicht nachweislich von seiner rechten Vergangenheit distanziert. Ob das aber geschehen wird, bleibt die große Frage. Von daher ist es sinnvoll, längerfristig ein Auge auf das Geschehen in Wöhrden zu werfen. Und es ist sinnvoll, den Bürgern bei ihrer präventiven Arbeit weiter den Rücken zu stärken. Zivilcourage ist ein seltenes Gut geworden - sie sollte nicht, wenn sie einmal da ist, einfach infrage gestellt werden.