Am Markt statt Schlossallee: Die neueste Monopoly-Ausgabe spielt in der Stadt an der Este. Deutschlandweit ist Buxtehude die 89. Stadt.

Buxtehude. Grundstücksspekulanten dürfen sich die Hände reiben: Ab sofort steht die halbe Buxtehuder Innenstadt zum Verkauf. Die Lange Straße gibt's für schlappe 350 Euro, der Ostfleth ist für 300 Euro zu haben, und wer schon immer mal die Harburger Straße sein Eigen nennen wollte, muss nur 180 Euro berappen - schon wechselt sie den Besitzer.

Es sieht tatsächlich so aus, als ob der Raubtierkapitalismus auch vor dem beschaulichen Estestädtchen nicht Halt gemacht hat. Doch kein Bürger muss jetzt um seinen Grund und Boden fürchten, denn der Düsseldorfer Spieleverlag "Winning Moves" hat lediglich eine Monopoly-Version der Stadt Buxtehude herausgebracht.

Buxtehude ist in einer Liga mit Göttingen oder Osnabrück

"Es ist schön, dass wir künftig zum Gegenstand von Grundstücksinteressen werden", witzelte Bürgermeister Jürgen Badur bei der Präsentation des Spiels im Rathaus. Mit sichtlichem Stolz nahm er zur Kenntnis, dass sich Buxtehude nun in die Liga der zwölf anderen niedersächsischen Städte wie Braunschweig, Hildesheim, Göttingen, Osnabrück oder Oldenburg einreiht, in denen die Städte-Edition bereits erschienen ist. Deutschlandweit ist Buxtehude die 89. Stadt.

"Zuerst haben wir mit Ausgaben für große Städte wie Berlin gestartet", berichtet Michael Tschiggerl, Pressereferent von "Winning Moves". Doch schnell habe man gemerkt, dass das Spiel auch in mittelgroßen Städten gut laufe. "Unsere Erfahrungen zeigen, dass es die Spieler ein bisschen stolz macht, ihre Stadt im Spiel wiederzuerkennen." Die Identifikation mit dem Heimatort sei mitunter größer.

Das Heidebad und eine romantische Brücke zieren die Felder

Auch bei den Buxtehudern dürfte das der Fall sein. Statt über die klassische Bad- und Turmstraße ziehen sie mit ihren Figuren am Beginn des Spiels über die Sagekuhle und die Estetalstraße. Eine romantische Brücke und das Heidebad zieren die Spielfelder, während die Poststraße, die der klassischen Hafenstraße entspricht, mit einer Ansicht des neuen Stadthauses bebildert ist und der Stavenort - dem Pendant zur Goethestraße - mit dem Glockenspiel.

Es sollten die schönsten und bekanntesten Plätze und Straßen sein, die die Buxtehuder auf dem Spielbrett wiederfinden. Auf diese Weise könnten sie quasi ihre geheimen Träume wahr werden lassen, findet Michael Tschiggerl. Denn wer wollte nicht einmal den St.-Petri-Platz ganz für sich haben, während der Gegenspieler in der Harburger Straße die Unibank drücken muss?

Unterstützung bei der Auswahl der Straßen sowie der Motive hat der Spieleverlag von der Stadtinformation bekommen. "Wir haben uns hauptsächlich auf die Altstadt konzentriert, denn jeder Buxtehuder oder Urlauber sollte die Straßen auch wirklich kennen", sagt Judith Brehm von der Stadtinformation. Gemeinsam mit der Fachgruppe Gebäude- und Grundstücksbewirtschaftung habe sie den Mietspiegel in den jeweiligen Straßen verglichen und so entschieden, welche Wahl etwa auf die begehrte Schlossallee fällt. Keine Frage, das musste der Platz "Am Markt" sein, der exklusivste Ort der Altstadt. Das Gegenstück zur Parkstraße konnte sich hingegen die Lange Straße sichern.

Was die Spielregeln angeht, muss sich bei der Sonderausgabe niemand umstellen. Die bekannten Spielregeln seien identisch mit denen der Originalausgabe, betont Michael Tschiggerl. Das Konzept werde lediglich um städtische Bezüge bereichert, die sich beispielsweise auf den Ereigniskarten wiederfinden, wie etwa die Aufforderung "Du bist in den Vorstand des Altstadt-Fördervereins gewählt worden. Zahle jedem Spieler 50 Euro".

Die Startauflage des Spiels liegt bei 1200 Exemplaren

Die Buxtehude-Edition des Monopoly-Spiels ist ab sofort unter anderem im Kaufhaus Stackmann, in der Altstadt-Buchhandlung sowie den Buchhandlungen "Ziemann & Ziemann" und "Schwarz auf weiß" für 39,90 Euro erhältlich. Die Startauflage liegt bei 1200 Exemplaren. Bei großem Interesse werde das Spiel erneut aufgelegt, verspricht Tschiggerl.