Die neuen Erstklässler werden eingeschult. Die Stader Polizei gibt Hinweise für den Umgang mit Kindern im Straßenverkehr

Stade/Buxtehude. Am kommenden Donnerstag geht für Niedersachsens Schüler der Alltag wieder los. Die Sommerferien sind vorbei. Für die neuen Erstklässler, die bereits am morgigen Sonnabend eingeschult werden, beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt. Dazu gehört auch der Schulweg. Für die jüngsten Verkehrsteilnehmer ist dieser nicht ganz ungefährlich. Deshalb mahnt die Polizei zur Vorsicht und gibt Tipps für die Eltern.

"Unsere Kinder sind das schwächste Glied in der Kette der Verkehrsteilnehmer und besonders gefährdet", sagt Wolfgang Cordes, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Stade. Kinder benötigen zur Bewältigung von sicheren Verhaltensweisen im Straßenverkehr eine Reihe von Fähigkeiten, die erst entwicklungsbedingt ausgebildet werden. Wegen ihrer geringen Körpergröße hätten sie generell einen schlechten Überblick, außerdem sei ihr Blickfeld um rund 30 Prozent kleiner als das eines Erwachsenen, sagt Cordes. Sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten deshalb nicht sicher einschätzen. Andererseits sei die typische Verhaltensweise Ursache für das hohe Unfallrisiko.

"Den Kindern fällt es schwer, sich auf das Verkehrsgeschehen zu konzentrieren, sie reagieren impulsiv und spontan, begonnene Handlungen können nur schlecht unter- oder abgebrochen werden", sagt Cordes. Erst mit acht bis zehn Jahren werden Kinder zu Fußgängern und mit 13 bis 15 Jahren zu Radfahrern, die in der Lage sind, die an sie gestellten Anforderungen einigermaßen sicher bewältigen zu können. Deshalb rät der Verkehrsberater, die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs zu verringern, wenn man Kinder am Straßenrand sieht. Zudem sollte man stets bremsbereit sein.

Darüber hinaus empfiehlt der Verkehrsexperte, den Schulweg mit den Kindern zu üben und dabei auf alle möglichen Gefahren hinzuweisen und mit dem Kind zu besprechen. Auch das Fahren mit dem Bus und das richtige Verhalten an der Bushaltestelle sollte mit dem Kind geübt werden. Cordes weist daraufhin, dass der kürzeste Schulweg nicht unbedingt der sicherste sein muss. Wichtig sei es, dass die Kinder möglichst selten die Straße überqueren. Schulanfänger sollten nicht alleine mit dem Fahrrad zur Schule geschickt werden, da sie mit sechs oder sieben Jahren noch nicht in der Lage seien, ein Fahrrad sicher zu beherrschen, sagt Cordes.

Wer sein Kind mit dem Auto zur Schule bringen möchte, sollte darauf achten, dass es ordnungsgemäß angeschnallt ist, möglichst in einem Kindersitz. Am Fahrziel schließlich sollte das Kind keine Fahrbahn mehr überqueren müssen.