Der Antrag des SPD-Ratsmitglieds Kai Holm, die Auswirkungen der Stellenstreichungen im Jugendamt darzulegen, ist angesichts der sich häufenden Meldungen von vermuteten Kindeswohlgefährdungen nachvollziehbar und berechtigt.

Schließlich will und darf sich die Stadt Stade nicht der Gefahr ausliefern, fahrlässig zu handeln und die Gesundheit der schwächsten und verwundbarsten Mitglieder unserer Gesellschaft, der Kinder, zu riskieren.

Es ist also gerade bei den Jugendämtern besondere Vorsicht geboten, ihnen ausreichend Personal zur Verfügung zu stellen. Dass dies aber keine leichte Aufgabe für die Stader Stadtverwaltung ist, ist auch verständlich. Angesichts der angespannten Haushaltslage muss weiterhin Geld gespart werden - und dies bedeutet in vielen Fällen: Personaleinsparung.

Städtische Sparmaßnahmen sollten aber nicht zu Lasten des Jugendamtes gehen, denn ein Jugendamt ist kein Luxus, sondern unabdingbar für eine funktionierende und sichere Stadt. Wenn schon gespart werden muss, dann bitte dort, wo die Ausgaben wirklich ein Luxus sind. Pardon, liebe Feuerwehrleute und Sportvereine, aber die Zuschüsse, die ihr bundesweit von den Kommunen jährlich für eure Feste und gesellschaftlichen Aktivitäten, wie Grillen, Ausflüge und Sportnachwuchsförderung auch in Zeiten finanzieller Not erhaltet, sind genau genommen ein Luxus und bei weitem nicht so wichtig, wie ein unversehrt aufwachsendes Kind.