Was sollen die Kinos bloß tun?

Neue Filme tauchen binnen Kürze illegal im Internet auf, legal gibt's die DVD schon nach wenigen Wochen auf dem Markt, und der heimische Fernseher wird auch immer größer. Ins Kino zu gehen, lohnt sich für viele Filmfans kaum noch, zumal die Preise mit rund sechs bis acht Euro auch nicht gerade niedrig sind.

Die Frage ist: Wenn schon große Ketten wie das Cinemaxx vor sechs Jahren finanziell derart ins Trudeln gekommen sind, dass die Insolvenz kurz bevorstand und nur knapp verhindert werden konnte, wie soll es da erst um die kleinen, privat geführten Lichtspielhäuser in den ländlichen Regionen bestellt sein?

In Buxtehude und Harsefeld sind solche Kinos. Obwohl die Besucherzahlen in Harsefeld jährlich steigen und in Buxtehude im normalen Schnitt liegen, sehen sich die Häuser trotzdem gezwungen, nicht den Anschluss an die digitale Technik zu verlieren. Sie müssen investieren, auch wenn's teuer wird.

Für die Kinos gibt es nur einen Weg, wie sie diesen finanziellen Kraftakt stemmen können: Sie müssen noch mehr Leute in ihre Häuser locken. Buxtehude will das mit 3-D-Filmen erreichen, Harsefeld mit seltenen Filmperlen abseits des Mainstreams. Für die Menschen in Harsefeld, in Buxtehude und den zahlreichen Orten drumherum bedeutet das aber auch, dass sie die Kinos tatsächlich besuchen müssen, wenn sie sie in ihren Orten erhalten wollen. Sonst ist bald Ende der Vorstellung.