Ein gutes Dutzend Preisträger gibt es also in Jork, die in den vergangenen zwölf Jahren mit dem Bürgerpreis der Einheitsgemeinde geehrt wurden.

Für den 13. Preis fehlt nun offensichtlich der Nachwuchs. Dass es der "13." ist, könnte Abergläubische abschrecken. Aber Hand aufs Herz, ein 13. Monatgehalt würde ja schließlich auch niemand ausschlagen.

Dass die Satzung für die Vergabe der Silbermünze mit dem Jorker Wappen komplizierte Vorgaben birgt, etwa dass Preisträger aus der Gemeinde Jork kommen müssen, schränkt den Kreis der Anwärter ein. Rat und Verwaltung sollten über eine Lockerung des Regelwerkes nachdenken. Aber selbst das kann kaum der Grund sein, dass die Vorschläge derart schleppend im Rathaus eingehen. Eher schon mangelndes Interesse.

Immerhin 11 800 Menschen leben in den zu Jork gehörenden Gemeinden Borstel, Estebrügge, Königreich, Ladekop, Hove und Moorende. Doch bisher gibt es gerade mal drei Vorschläge für Preisanwärter. Es kann doch nicht sein, dass einer Gemeinde die Leute ausgehen, die sich als würdige Preisträger erweisen könnten. Vielleicht ist es ja eher so, dass in unserem ganz alltäglichen Leben Hast und Stress den Blick für viele freundliche, selbstlose Kleinigkeiten und Gesten trüben. Oft nehmen wir uneigennütziges, ehrenamtliches Wirken nicht aufmerksam genug wahr, weil es unspektakulär und ohne großes Aufsehen geschieht. Noch haben die Jorker vier Wochen Zeit, ihren Blick für gute Taten zu schärfen und Kandidaten vorzuschlagen.