Planer streben einen Baubeginn in diesem Jahr an. Wichtiger Grundstücksverkauf ist fast abgeschlossen, die Übergabe erfolgt in Kürze.

Stade. Die Bauarbeiten am ehemaligen Gasometer am Stader Hafen rücken näher. Die Planer wollen noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen. In dem knapp 22 Meter hohen Bauwerk sollen nach derzeitigem Planungsstand 36 exklusive Wohnungen entstehen. Der Umbau des früheren Gasspeichers soll zugleich der Startschuss für die Entwicklung eines neuen Stadtteils an der Schwinge sein.

Assmus Buttge geht den Weg am Gasometer entlang, blickt immer wieder nach oben. Der Stader Architekt lächelt. Die Freude darüber, dass sein Projekt in die heiße Phase geht, ist ihm anzusehen. Eigentlich sollte der alte Gasometer abgerissen werden. Dann wurde er allerdings unter Denkmalschutz gestellt. Schließlich hat sich Architekt Buttge etwas einfallen lassen, um den Bereich am Stader Hafen noch weiter aufzuwerten. In das Stahlgerüst wird ein Glaskörper hineingesetzt.

+++ Gasometer-Verkauf steht bevor - Wohnkomplex geplant +++

So bleibt das technische Baudenkmal erhalten und ist mit der geplanten Nutzung vereinbar. Nach dem aktuellen Planungsstand entstehen auf den unteren beiden Etagen 38 Parkplätze, die dritte Etage wird eine sogenannte Nutzungsebene, beispielsweise für Abstellmöglichkeiten. Wirklich interessant wird es ab der vierten Etage. Von da an entstehen auf sechs Ebenen 36 Wohnungen. Angedacht sind Zwei-Zimmer-Wohnungen, die zwischen 63 und 66 Quadratmetern groß sind sowie Drei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 87 Quadratmetern.

Im obersten Stockwerk sollen drei Wohnungen entstehen, die jeweils 165 Quadratmeter groß sind. Trotz neun geplanter Ebenen soll die Höhe nicht über das derzeit vorhandene Gerüst hinweggehen. "Wir wollen nicht höher als 21,99 Meter bauen und bleiben somit unter der Hochhausgrenze", sagt Buttge, der Geschäftsführer der Firma Plankontor B ist. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück sollen jedoch noch zwei weitere Gebäude gebaut werden. In dem vorderen Gebäude von der Hansestraße aus gesehen sollen zwei Gewerbeflächen sowie 14 Wohnungen entstehen, im hinteren Gebäude elf zusätzliche Wohnungen. Dazu kommen eine Tiefgarage und Außenstellplätze.

Die endgültigen Pläne werden jedoch erst im Spätsommer dieses Jahres feststehen. Erst dann wird auch abschließend geklärt sein, ob sämtliche der modernen Wohnungen vermietet werden. "Derzeit befinden wir uns noch in der Abstimmung mit dem Investor und den zuständigen Behörden", sagt Sven Geertz, Geschäftsführer der Hausbau-Immobiliengesellschaft (HBI) aus Nottensdorf, die mit der Projektentwicklung beauftragt wurde. Dabei gehe es unter anderem um den Brandschutz sowie den endgültigen Zuschnitt und die Anzahl der Wohnungen.

Die Planer haben bereits eine Bauanfrage bei der Hansestadt Stade für das Gesamtprojekt gestellt, die positiv beantwortet wurde. "Der erste Schritt ist getan und jetzt können wir in die tiefergehende Planung einsteigen", sagt Architekt Buttge.

Eine letzte Hürde war der Verkauf des Grundstücks. Die Stadtwerke Stade und die HBI haben sich mittlerweile jedoch geeinigt. Zuletzt haben die Stadtwerke die Gebäude sowie den Parkplatz auf dem Grundstück abgerissen und einige Reststoffe aus dem Gasometer entfernt und fachmännisch entsorgt.

"Die Arbeiten sind in den letzten Zügen. Wir haben die Restsäuberung bereits vorgenommen", sagt Christoph Born, Geschäftsführer der Stadtwerke Stade. Jetzt muss das Grundstück noch übergeben werden. In den kommenden Tagen treffen sich Vertreter beider Parteien und klären die letzten Formalitäten. "Ich rechne damit, dass das Grundstück in den nächsten Wochen übergeben wird", sagt Born.

Die Planer wollen dann möglichst zeitnah einen Bauantrag stellen und rechnen für den Spätherbst mit einer Genehmigung. "Unser Ziel ist es, noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten zu beginnen", sagt der verantwortliche Architekt Buttge. Er rechnet mit einer Bauzeit von 12 bis 14 Monaten.

Unterdessen hat die Hansestadt Stade sich ein zweites Mal um die Aufnahme in das Städtebauprogramm "Stadtumbau West" beworben. Das bestätigte Stadtbaurat Kersten Schröder-Doms am Donnerstag. In diesem Jahr hatte die Stadt eine Absage erhalten und musste auf Fördergeld in Höhe von 5,6 Millionen Euro verzichten.

Doch der Optimismus bleibt. "Wir sind unverändert guter Dinge, dass wir 2013 in das Förderprogramm aufgenommen werden", sagt Schröder-Doms. Wie bereits mehrfach berichtet soll das Fördergeld eingesetzt werden, um die Harschenflether Vorstadt, das etwa 20 Hektar große Gebiet zwischen Schwingeufer, Hansestraße und Freiburger Straße, nach dem Vorbild der Salztorsvorstadt, der Stader Hafencity, umzustrukturieren.