Maria Aurora von Königsmarck wurde am 28. April 1662 in der Großen Schmiedestraße 19 in Stade geboren. Ihr Großvater, Gouverneur Hans Christoph von Königsmarck, war 1645 von Schweden nach Stade gekommen. Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges, am 14. Februar 1645, hatten schwedische Truppen die Stadt Stade und anschließend das gesamte Gebiet der Stifte Bremen und Verden erobert. Für 67 Jahre blieb die schwedische Krone Landesherrin.

Aurora von Königsmarck wuchs auf dem Schloss in Agathenburg auf, das ihr Großvater erbauen ließ. Dank ihrer einflussreichen Familie ging Aurora schon als junges Mädchen an den Königs- und Fürstenhöfen Europas ein und aus. Sie war nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch ihre Intelligenz bekannt.

Sie sprach Französisch, Latein und Italienisch, lernte außerdem Geschichte, Geografie und erhielt Religionsunterricht. Als sie 1964 nach Dresden ging, um das Verschwinden ihres Bruders Philipp Christoph von Königsmarck aufzuklären, verliebte sich August der Starke in sie und machte Aurora zu seiner Mätresse.

1696 gebar Aurora den gemeinsamen Sohn Moritz, Graf zu Sachsen, der später als Marschall und Feldherr zu Ehren kam. Als August der Starke kurz nach der Geburt von Moritz das Interesse an Aurora verlor, zog sie sich auf das Stift Quedlinburg zurück, wo sie später zur Pröpstin ernannt wurde und am 16. Februar 1728 verstarb. Sie hinterließ mehrere kleine Literaturwerke, Opernmotive, ein paar Liebeslieder und einige Kantaten.