Ganz nach dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" hat sich der Stader Kreistag jetzt für und gegen den "Letter of Intent" entschieden. Eine Zusammenarbeit in der Unterelberegion auf wirtschaftlicher Basis ist demnach klasse - aber eben doch nicht so uneingeschränkt klasse, dass man sich so weit hinreißen lassen möchte, das Bekenntnis zur Zusammenarbeit auch zu unterschreiben.
Da mag manch geneigter Wähler doch fragen: "Was denn nun, ja oder nein?". Darauf gibt der Kreistag des Landkreises Stade leider keine entschiedene Antwort. Die Haltung der Grünen, ob sie nun richtig oder falsch sein mag, ist da eindeutig konsequenter. Ihrer Meinung nach gehört der "Letter of Intent" in die große Rundablage.
Den Jein-Sagern im Kreistag darf man zugute halten, dass diese Absichtserklärung mit dem offiziellen Namen Hamburger Erklärung in vielen Passagen unklug formuliert ist.
Wer Stader Politikern ein Papier zur Unterschrift vorlegt, in dem sie sich einer "konstruktiven Begleitung der Fahrrinnenanpassung der Elbe" verschreiben sollen, muss wissen, dass es dafür bei denen zu Hause mächtig eins auf den Deckel geben wird.
Die Wut darauf, wie rücksichtslos Hamburg seine Elbvertiefung durchboxt, ist riesig an der Unterelbe. Und das nicht nur im Kreis Stade. Gleichfalls Reizthemen sind die A 20 und die A 26, deren zügige Umsetzung ebenfalls in diesem Papier gefordert wird.
Den nächsten Versuch, die Politik in der Region auf dem Papier ins Boot zu holen, sollten die Akteure in Hamburg, Hannover und Kiel vielleicht etwas klüger angehen. Mit heißen Nadeln strickt es sich schlecht.