Das liebe Geld, es fehlt an allen Ecken und Enden. Straßen gleichen eher Buckelpisten im Abfahrtsslalom denn Verkehrswegen im reichen Westeuropa. Und der aufgebrachte Autofahrer fragt sich, warum er so hohe Steuern zahlen muss. Das Geld fließe in den Straßenbau und in die Sanierung, wird ihm freundlich geantwortet. Aber wo, mag er sich fragen.

Es ist überall ein Elend mit den Straßen. Und jeder Winter, der ins Land zieht, bevor eine Straße saniert werden konnte, tut das Seinige dazu, dass die Straßen noch löchriger werden. Wenn Wasser unter die Asphaltdecke gelangt, ist das nächste Schlagloch programmiert. Unsere alten Straßen wurden in einer Zeit gebaut, als noch kein Mensch ahnen konnte, wie stark der Schwerlastverkehr zunehmen würde. Auch die Lkw setzen den Straßen über die Maße zu.

Den Kommunen fehlt das Geld, und ihre Straßenbauingenieure in den Behörden leisten wahre Sisyphus-Arbeit in dem Bestreben, wenigstens die schlimmsten Schäden an den Straßen in ihrem Zuständigkeitsbereich zu beheben. Aber ihre Budgets reichen kaum für mehr als Flickwerk an der Asphaltdecke aus. Also muss der Bund zur Kasse gebeten werden. Er kassiert die Steuern der Autofahrer, er kassiert die Maut der Lkw-Fahrer. Die Frage, wo denn das ganze Geld bleibe, muss man sich in Berlin tatsächlich gefallen lassen. Schuld an dieser Misere sind in keinem Fall die Kommunen. Sie übernehmen immer mehr Aufgaben für den Bund, ohne adäquaten finanziellen Ausgleich.