Buxtehuder Kulturabteilung lockt zur Konzert- und Theatersaison 2012/13 mit namhaften Künstlern wie Dieter Hallervorden und Hugo Egon Balder.

Buxtehude. Das neue Kulturprogramm der Stadt Buxtehude für die Saison 2012/13 wird vielen Buxtehudern in bleibender Erinnerung bleiben. Denn das Programm, das in monatelanger Arbeit entstanden ist, ist das letzte Vermächtnis der langjährigen Kulturchefin Sibylle Bruns-Decker.

Seit 1973 hatte die Dame der Hochkultur Buxtehudes Theater- und Konzertprogramm geprägt, am 14. Februar verstarb sie im Alter von 61 Jahren. "Das aktuelle Programm, das wir präsentieren, ist unter der Regie von Sibylle Bruns-Decker entstanden. Sie konnte es noch vollenden", sagt Bernd Utermöhlen, stellvertretender Fachgruppenleiter der Kulturabteilung.

In den vergangenen Jahren war es Usus, dass Bruns-Decker die Bürger zum Gespräch einlud und bei dem Abonnententreffen das Programm im Detail vorstellte. "Das wird in diesem Jahr entfallen müssen, denn niemand in der Kulturabteilung kann das Programm so präsentieren, wie sie dies immer gemacht hat", sagt Andrea Fitz von der Kulturabteilung. Die Stadt wolle nicht "irgendwie improvisieren". Der Tod der Kulturamtsleiterin hinterlässt somit eine große Lücke, die auch von einem möglichen Nachfolger, der noch gefunden werden muss, nur schwer zu schließen sein wird.

Sibylle Bruns-Decker hat sich in dem neuen Programm erneut an dem orientiert, was die Buxtehuder gern sehen wollen. Und das sind vor allem Komödien. "Lustige Theaterstücke sind nach wie vor sehr beliebt bei den Zuschauern, auch weil dann viele vom Alltag abschalten können", sagt Fitz. Von den insgesamt 45 Veranstaltungen für die neue Spielzeit sind immerhin zehn Komödien.

Die Liste der Künstler, die in Buxtehude in den kommenden Monaten gastieren, ist vielversprechend. Dieter Hallervorden, Gardi Hutter, Hugo Egon Balder, Ilja Richter, Jacques Breuer und das Ohnsorg-Theater zählen zu den Vertretern des humorigen Repertoires, dazu gesellen sich renommierte Musiker und Schauspieler wie Susanne Uhlen, Uwe Friedrichsen, Hannelore Hoger und auch Walter Sittler.

Letzterer kommt am 23. Januar 2013 mit der Erzählung von Erich Kästners Lebensgeschichte "Vom Kleinmaleins des Seins" auf die Halepaghenbühne. Die Theaterproduktion hatte bereits in Hamburg Kritiker und Zuschauer restlos begeistert. Sittler schlüpft so vollkommen in die Rolle Kästners, dass das Leben des Schriftstellers zwischen 1919 und den 60er-Jahren begreifbar wird, der Rausch Berlins in den 20er-Jahren, das Berufsverbot im Dritten Reich, die Wege, die Kästner unfreiwillig zu einem der bedeutendsten Kinderbuchautoren der jüngeren deutschen Geschichte gemacht haben.

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An einen anderen Schriftsteller wird in der Aufführung des Stücks "Der Spieler" am 16. Januar 2013 erinnert: Fjodor Dostojewskis berühmter Roman, in dem Dostojewski seine eigene Spielsucht und die Anziehungskraft des Roulettes thematisierte, wird vom Euro-Studio Landgraf mit Daniel Rohr in der Hauptrolle auf der Halepaghenbühne aufgeführt.

Es gibt auch Musisches und von "Tuten und Blasen" hat die gleichnamige Brass-Band jede Menge Ahnung. Das zeigt die 18-köpfige Truppe am 22. September im Forum Süd. Dort wird das Blechbläserensemble in eine musikalisch-italienische Nacht entführen.

Musisch wird es auch bei dem vor allem als TV-Moderator bekannten Reinhold Beckmann. Der kann nämlich mehr als nur Fernsehen. Und das beweist er am 29. September auf der Halepaghenbühne, wenn er mit seinen vier Musikerkollegen auf der Bühne steht, "zufällige Lieder und abfällige Gedanken" präsentiert und dabei Rumba-Klänge sowie Jazz-Balladen aus seiner Gitarre lockt. Beckmann singt auch - und das gut.

Wer schon immer einmal Mireille Mathieu und Peter Alexander gemeinsam auf der Bühne erleben wollte, der kann dies mit den Geschwistern Pfister. Die Crossover-Musik-Comedy mit den Brüdern Ursli und Toni Pfister als Schlagersänger wird am 8. Oktober in Buxtehude aufgeführt. Ursli schlüpft in das Kostüm von Mireille, Toni wandelt sich zum Wiener Tausendsassa.

Auch die Hamburger Kammerspiele gastieren am 17. Oktober in der Estestadt. Dann wird der Vorhang für die Komödie "Vier Männer im Nebel" gelüftet - der Seelen-Striptease einer Gruppe auf einer Insel gestrandeter Manager, voller Verbalwitz und kurioser Konkurrenzen.

Am Sonnabend, 28. April, wird das Kulturprogramm im Buxtehuder Rathaus, Breite Straße 2, von 10 Uhr an vorgestellt. Das 60-seitige Programmheft ist unter anderem bei der Stadt Buxtehude erhältlich und auch im Internet, www.buxtehude.de , abrufbar. Kartenvorverkauf unter Telefon 04161/501 23 23 und kulturbuero@stadt.buxtehude.de und allen bekannten Vorverkaufstellen.