Stade steckt bis zum Hals in Schulden und in einem echten Dilemma. Einerseits will die Politik den Wähler nicht vollends verprellen mit ihrem unpopulären Streichkonzert. Andererseits droht der Stadt die Handlungsunfähigkeit und die Gefahr, nicht mehr Herr des eigenen Haushaltes sein zu können, wenn die Zuschüsse für die freiwilligen Leistungen nicht gekürzt werden.

Klar ist, die Ausgabenmentalität der letzten 40 Jahre lässt sich in Stade angesichts dieser Schuldenlage nicht mehr annähernd halten. Klar ist auch, die Stadt muss wirklich alle Register ziehen, um das jährlich auflaufende Defizit wenigstens annähernd in den Griff zu bekommen. Wohl gemerkt, zu diesem Defizit muss noch der Schuldenberg hinzugerechnet werden, der sich in den vergangenen Jahren in der Kasse der Hansestadt angehäuft hat.

Üblicherweise meiden Politiker das Wort Steuererhöhung wie der Teufel das Weihwasser. Aber in diesem Fall hat wirklich kein Weg daran vorbei geführt. Und die CDU musste nicht mal ihr Wahlversprechen, mit ihr seien keine Steuererhöhungen mehr zu machen, brechen. Die Drecksarbeit haben SPD, Grüne, FDP und Wählergemeinschaft im Stadtrat erledigt. Mit ihrer Mehrheit wird es jetzt Steuererhöhungen in Stade geben.

Andererseits sind Steuererhöhungen für Gewerbetreibende nicht eben ein Lockmittel, um kleine sowie mittlere Betriebe nach Stade zu locken. Die Zukunft wird zeigen, ob die Gewerbetreibenden trotzdem den Weg nach Stade finden.