Der Stader Stiftungsvorstand beteiligt sich an dem Projekt für Senioren und Menschen mit Behinderung mit 550 000 Euro.

Stade. Der Vorstand der Vereinigten Stiftungen der Stadt Stade hat jetzt das Go für den Neubau der Seniorenwohnungen in der Jorker Straße gegeben. Zum Vorstand gehören der Verwaltungsausschuss des Stadtrates und drei weitere Mitglieder. Die Entscheidung für das neue Wohnprojekt fiel im Anschluss an die nicht öffentliche Sitzung des Verwaltungsausschusses des Stader Stadtrates.

Damit sind die 550 000 Euro freigegeben, die die beiden gemeinnützigen Gesellschaften Stader Betreuungsdienste und Die Börne für das Drei-Millionen-Projekt brauchen. Beide Institutionen treten als Bauherren auf. Zu den Vereinigten Stiftungen der Hansestadt gehören die Peter-Harms-Stiftung, die Nagel Stiftung und die Stiftung St. Johanniskloster. Der Rest der Finanzierung läuft über Wohnungsbauförderung, Kredite und Eigenmittel der Börne und der Stader Betreuungsdienste. Außerdem sind Zuschüsse von der Aktion Mensch beantragt.

Für die Hansestadt Stade ist dieses Projekt bislang einmalig. Gegenüber der 2009 fertiggestellten Seniorenwohnanlage am Rande des Altländer Viertels kann jetzt ein gemeinsames Wohnprojekt entstehen, in dem Senioren und Menschen mit Behinderung finanzierbaren Wohnraum finden können. Astrid Eggert und Katharina Goedicke, Geschäftsführerinnen der Stader Betreuungsdienste, und Susanne Frost, Geschäftsführerin der Börde, freuen sich über die Entscheidung des Vorstands. Eggert: "Jetzt können wir nach etwa zwei Jahren Planung dieses Projekt umsetzen. Wenn alles wie geplant läuft, kann im Herbst dieses Jahres mit dem Bau der Anlage begonnen werden, und ein Jahr später können die ersten Mieter einziehen.

Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, der speziell für Senioren und für Menschen mit Behinderung konzipiert ist, sei groß. Es existiere, so Eggert, eine Warteliste, auf der etwa 30 Interessenten stehen. Im Erdgeschoss des Neubaus wird Die Börne Gewerbeflächen anmieten. Hier soll unter anderem eine Praxis für Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie untergebracht werden. Ebenfalls im Erdgeschoss ist eine Begegnungsstätte für die Bewohner beider Wohnanlagen geplant. Katharina Goedicke: "Hier haben die Mieter unter anderem die Möglichkeit, gemeinsame Aktivitäten zu organisieren. Hier können sie auch ihre Feiern gestalten." Dahinter steht der Wunsch, dass Senioren und Menschen mit Behinderung nicht nur unter einem Dach leben, sondern sich auch gegenseitig helfen und unterstützen.

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Ein ähnliches Wohnprojekt, so Astrid Eggert, gebe es bereits in Bielefeld. Hier funktioniere das Miteinander sehr gut. Susanne Frost: "Wir machen hier einen ersten Schritt in die richtige Richtung." Und Katharina Goedicke sagt: "Wir hoffen darauf, dass sich in dieser Wohnanlage die Mieter gegenseitig helfen." Die Börne, sie organisiert die Betreuung der Menschen mit Behinderung, wird hier im Erdgeschoss auch ein Büro einrichten. Im ersten und im zweiten Obergeschoss werden jeweils sieben Wohnungen für Senioren gebaut. Sie werden 50 Quadratmeter und mehr haben. Im dritten Obergeschoss baut die Börne in Eigenregie sieben Wohnungen für Behinderte. Die Grundfläche des Neubaus beträgt 380 Quadratmeter. Das etwa 1700 Quadratmeter große Grundstück wird von dem Sanierungsträger Baubecon kostenlos zur Verfügung gestellt. Eggert: "Im Altländer Viertel passiert eine ganze Menge und die neue Wohnanlage liegt in direkter Nachbarschaft zum Neubaugebiet. Außerdem fährt vor der Tür ein Bus, die Stader Innenstadt ist zu Fuß zu erreichen, Einkaufsmöglichkeiten gibt es auf der anderen Straßenseite." Die Infrastruktur, so Eggert, sei also ideal. Das Gebäude wird mit einem Fahrstuhl ausgestattet. Ebenfalls geplant ist ein zweites Treppenhaus, das gleichzeitig als Fluchtweg dienen soll.

Die Quadratmeterpreise sind insbesondere für ältere Menschen mit geringen Renten sehr interessant. Sie liegen zwischen 5,40 und sechs Euro. Goedicke: "Das ist wirklich bezahlbarer Wohnraum. Die Mieten für barrierefreie Wohnungen mit Fahrstuhl liegen üblicherweise weitaus höher." Allerdings zeige die Entwicklung, dass immer mehr ältere Menschen über immer weniger Rente verfügten. Goedicke: "Unser Anliegen ist es bei diesem Projekt, dass die Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden wohnen können, und das zu bezahlbaren Mieten."