Ein Besuch auf dem Stader Markt ist für Wiebke Ravesloot mehr als Abarbeiten eines Einkaufszettels

"Je älter ich werde, desto öfter kaufe ich nicht im Supermarkt ein, sondern auf dem Wochenmarkt", sagt Wiebke Ravesloot. Die 32-Jährige nutzt gerade ihren freien Tag, um mit ihrer Mutter über den Wochenmarkt in Stade zu schlendern. "Als Studentin habe ich sehr aufs Geld achten müssen und deshalb versucht, günstiger einzukaufen", sagt die Sozialpädagogin. Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch habe sie da öfter mal im Supermarkt erstanden. Inzwischen sei der Wochenmarktbesuch einmal in der Woche jedoch Pflicht.

Mit den typischen weißen oder grünen Markt-Tüten in den Händen kehrt sie dann nach Hause zurück. "Kartoffeln, Fisch und Salat sind immer drin", sagt Wiebke Ravesloot. Je nachdem, worauf sie Lust habe, kaufe sie noch saisonales Gemüse und Obst.

Nur Äpfel nicht. Die bekommt sie von Freunden geschenkt, die im Alten Land leben. "Diese Äpfel sind die besten, die nehme ich gern als Snack mit zur Arbeit. Auch bei meinen Klienten sind die beliebt", sagt sie. Als Sozialpädagogin ist Ravesloot in der Familienhilfe tätig. Ob Kindern oder Erwachsenen, allen bringt sie die Äpfel aus dem Alten Land mit. "Ich werde sogar schon danach gefragt."

Eigentlich wohnt Wiebke Ravesloot in Hamburg. Wenn sie bei ihren Heimatbesuchen mit ihrer Mutter einkaufen geht, bleibt ihr Vater zu Hause. Sonst kommt er mit. "Er trifft sich dann mit seiner Männerrunde vor einer Eisdiele", sagt sie. Am Wochenmarkt in Stade schätzt sie besonders dessen Größe. "Dadurch ist das Angebot hier sehr vielfältig", sagt die 32-Jährige.

In Hamburg hat sie keinen expliziten Markttag. "Dort gibt es ja an fast jedem Wochentag irgendwo einen kleinen Markt, da steuere ich dann meine Lieblingsstände an", sagt sie. Allerdings sei das Einkaufen in der Großstadt anders. "Hier in Stade nehmen meine Mutter und ich uns Zeit zum Einkaufen und treffen ständig Bekannte. In Hamburg komme ich tatsächlich oft nur dazu, die Einkaufsliste abzuarbeiten", sagt sie bedauernd.

Das Beste am Einkaufen kommt für Wiebke Ravesloot grundsätzlich erst nach dem Einkaufen: Kochen, gemeinsam mit ihrem Mann.