Der Tafelbetrieb läuft weiter, auch nachdem Ende Dezember 30 Ehrenamtliche in Buxtehude ihre Arbeit aus Protest gegen die Abgabe der Trägerschaft an den Diakonieverband niedergelegt haben. Dass es weiter eine Warenausgabe an die Bedürftigen der Stadt gibt, ist positiv. Dass nun letzte Weichen für die Übergabe der Tafelträgerschaft gestellt werden, ist ebenso zu begrüßen. Denn nichts wäre schlimmer gewesen, als wenn der Tafelbetrieb tatsächlich von heute auf morgen nicht mehr existiert hätte. Das hätte die ärmsten Bürger Buxtehudes hart getroffen.

Dass die ehemaligen Tafelmitarbeiter sich bei Trägerschaftsabgabe nicht ernst genommen, übergangen und gekränkt fühlten, das mag alles sein. Aber berechtigt dies jene Menschen, die sich einer Unterstützung der Ärmsten verschrieben haben, dazu, kollektiv die Brocken einfach hinzuwerfen?

Die Entscheidung, die Helma Struckmann Mitte Dezember verkündete, stößt auch Wochen später noch immer übel auf. Die bisherigen Ehrenamtlichen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, vorschnell, unchristlich und alles andere als fair gehandelt zu haben. Sie haben ihren Machtkampf mit Superintendent Helmut Blanke, dem Kirchenvorstand und Diakonie-Geschäftsführerin Annette Kirn auf dem Rücken derjenigen ausgetragen, die am wenigsten Schuld an den Differenzen hatten: Den Bedürftigen. Das macht man nicht.