Für Weine gibt es Goldmedaillen, für Autos das goldene Lenkrad, für Elektronik-Produkte den EISA-Award. Sie alle sollen den Nutzern vermitteln, dass es sich bei den so ausgezeichneten Produkten um hochwertige Erzeugnisse handelt.

Welches bekannte Gütesiegel gibt es aber für Kliniken? Eine Sterne-Kategorie wie bei Hotels gibt es nicht, auch weil niemand mit dem Vorwurf konfrontiert werden möchte, er zementiere mit derartigen Kategorisierungen die Etablierung eines medizinischen Zwei-Klassen-Systems. Die gute Klinik mit fünf Sternen für die Wohlhabenden und für arme Schlucker die Ein-Stern-Klinik.

Nun hat das Elbe-Klinikum aber ein seltenes Qualitätszertifikat erhalten, das einer Klassenbildung relativ nahe kommen könnte, wenn man es denn so verstehen wollte. Doch geht es hier in erster Linie nicht darum, zu zeigen, dass man besser als andere sei.

Es geht vorrangig darum, den Bürgern zu signalisieren, dass sie als Patienten in der Klinik die derzeit bestmögliche Betreuung erhalten. Ihnen sollen so Ängste genommen werden, die mit jedem Klinikbesuch verbunden sind.

Und es ist auch ein Signal an die Mitarbeiter. Ihre oft körperlich und psychisch anstrengende und schon gar nicht gewöhnliche Arbeit ist lobenswert. Dass der TÜV dem Personal stellvertretend für alle Patienten anerkennend auf die Schulter klopft, ist daher gut. Das stärkt das Selbstwertgefühl und damit indirekt die Qualität der Patientenversorgung.