Zum Streichkonzert auf der Wunschliste der Begehrlichkeiten ruft Johann Schlichtmann als Vorsitzender des Finanzausschusses im Kreistag auf. Diese Takte sind in Sachen Haushaltsplanungen nicht neu. Und sie sind richtig, seit die öffentlichen Haushalte in Zeiten der Finanzkrisen mit größerem Fingerspitzengefühl geführt werden müssen.

Nun rät Schlichtmann, "die Spaßbremse zu drücken". Doch keiner kann sagen, wo sie genau sein soll und wie sie wirkungsvoll zu betätigen wäre. Bildung? Kultur? Straßenausbau? Patenschaft mit Goldap? Autobahn? Das Wägen von Prioritäten wird künftig mehr denn je bei Haushaltsplanungen nötig, von Spaß wird da nichts erkennbar sein. Ein angestrebtes Neuverschuldungsverbot ist richtig und ein hartes Stück Entscheidungsarbeit.

Was Peter Zwegat armen Schluckern im Schuldenbabel rät, sollte auch für die Verantwortlichen aller Finanzen auf Gemeinde-, Kreis-, Landes- und Bundesebene gelten. Und das heißt nun mal Verzicht, bis das Geld für ein Projekt reicht.

Eine neue Küstenwelt am Natureum wird als Bildungsprojekt zu recht befürwortet. Aber auch der Ausbau der Autobahnanbindungen ist wichtig. Und sollte man beides gegeneinander aufwiegen müssen, sollte die Autobahn Priorität haben. Logistik für Wirtschaftsstandorte ist die Basis einer gesunden Finanzlage und für Lebensqualität. An einem gesunden Bildungs- Lebens- und Wirtschaftsstandort wird es Arbeit und somit Steuereinnahmen geben.