Der Bevölkerungsrückgang in Deutschland infolge des demografischen Wandels ist mit Sicherheit keine Neuigkeit. Das gilt auch für die Tatsache, dass die Schülerzahlen zurückgehen und gerade kleine Standorte im ländlichen Raum gefährdet sind. Es ist richtig, dass der Bildungsbericht des Landkreises Stade diese Problematik aufgreift und ins Bewusstsein rückt.

Weshalb allerdings die Standorte Haddorf, Balje und Oederquart im Zusammenhang mit erforderlichen Standortschließungen genannt wurden, bleibt wohl das Geheimnis der Verfasser. Es sind besonders kleine Schulen im Landkreis, doch davon gibt es noch mehr. Grundlage des Bildungsberichts ist in diesem Fall ein Jahrgang. Werden die Zahlen anderer Jahrgänge betrachtet, würde das Ergebnis vermutlich ganz anders aussehen. Deshalb war es keine gute Idee, gerade diese drei Schulen öffentlich zu benennen.

Das Problem ist überall bekannt, und es wird bereits an Lösungen gearbeitet. Zusätzlicher Druck erscheint in diesen Fällen eher kontraproduktiv. Die Tatsache, dass der Landkreis die drei Namen aus der endgültigen Fassung streichen möchte, hilft den Standorten wenig. Auch wenn es sich bislang lediglich um einen Entwurf gehandelt hat, wurde er doch öffentlich beraten und diskutiert. Die kleinen Grundschulen in Haddorf, Balje und Oederquart müssen sich ganz besonders auf den Schülerrückgang einstellen. Doch auch die anderen dürfen sich nicht ausruhen.