Die sechs jungen Nachwuchspolitiker im Landkreis sind voller Tatendrang. Sie wollen etwas bewegen, sich einsetzten und sind bereit, für ihre Ziele und Themen einzustehen sowie dafür zu arbeiten.

Geradezu musterhaft klingt zudem das, was sie über ihre ersten Treffen mit den alteingesessenen Ratsmitgliedern berichten. Die Youngster seien nicht nur in den Fraktionen gut aufgenommen worden. Sie fühlen sich von allen Ratsdamen und Ratsherren respektiert. Sie haben das Gefühl, ihre Ideen seien erwünscht. Und sie werden bei Fragen unterstützt.

Wie es scheint, freuen sich die älteren Politiker über den Nachwuchs, den frischen Wind und die neuen politischen Ansätze. Unbequeme Konkurrenz? Das seien sie nicht. Doch das ist bei Weitem nicht in jedem Berufsfeld so. Wie viele Praktikanten dürfen nur Kaffee kochen und Kopien machen? Wie viele Lehrlinge verbringen mehr Zeit mit Putzen als mit dem eigentlichen Handwerk? Und wie viele Berufsanfänger dürfen erst mal nur zuschauen, ohne selber zu Wort zu kommen? Nicht jeder Chef, Meister oder Vorgesetzter kann (oder will) sich noch an seine ersten Tage erinnern.

Aller Anfang ist schwer - das wissen viele und das sagen auch die Nachwuchspolitiker. Dennoch wird ihnen der Beginn ihrer politischen Karrieren im Landkreis sehr leicht gemacht. So gesehen können Politiker - oder zumindest die Politiker hier im Landkreis - trotz ihres schlechten Rufs vielerorts, durchaus noch als Vorbild dienen.