Auf den Lüneburger Wochenmarkt gehen Uta Reinhardt und Wolfgang Kluge seit 20 Jahren

Lüneburg. Jeden Mittwoch und Sonnabend zwischen 9.30 und 10.30 Uhr haben Uta Reinhardt und Wolfgang Kluge etwas vor: Dann geht es auf den Lüneburger Wochenmarkt. "Das ist Gewohnheit und Tradition", sagt Uta Reinhardt. Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch, Backwaren und Käse kaufen sie bei ihren Stammständen auf dem Wochenmarkt. "Im Lebensmittelmarkt kaufen wir nur, was wir auf dem Mark nicht kriegen: Mehl und Zucker zum Beispiel", erklärt die 68-Jährige.

Äpfel, Birnen, Schinken, Fisch, frische Brötchen und vieles mehr verstaut sie in ihrem Handwagen. "Das ist mein Hackenporsche", sagt sie und muss lachen.

"Es geht uns aber nicht nur um Tradition und das nette Gespräch. Hier haben die Lebensmittel eine ganz andere Qualität", sagt Wolfgang Kluge. Beim Einkauf achte das Paar auf Saisonalität und Regionalität. "Außerdem bekommen wir hier unsere Bio-Lebensmittel", sagt Uta Reinhardt. Für sie ist das Einkaufen auf dem Wochenmarkt angenehmer als im Supermarkt. "Man kennt sich, kann noch plauschen und die Marktbeschicker wissen schon was man will - und inzwischen auch, dass sie mir keinen Mist verkaufen können", sagt Uta Reinhardt.

Käme sie einmal ohne ihren Mann, werde gleich nach ihm gefragt. "Dann antworte ich mit ernstem Gesichtsausdruck und lachenden Augen, dass wir uns getrennt haben", spaßt die pensionierte Archivarin.

Aufgefallen ist den Stammkunden jedoch, dass zumeist Ältere den Wochenmarkt besuchen. "Wenige Junge kochen noch selbst und frisch. Sie essen ihr Fertiggericht und schauen dazu eine Kochsendung", sagt Uta Reinhardt. Wolfgang Kluge hofft, dass sich das mit der Zeit und Erfahrung ändern wird: "Alles andere wäre Dummheit."

Für den Wochenmarktbesuch nutzen der Architekt in Rente und seine Partnerin ausnahmsweise das Auto. "Aus Jüttkenmoor fährt sonst auch ein Bus. Aber mit den schweren Einkäufen nehmen wir adoch lieber das Auto", sagt Uta Reinhardt. Abhalten vom Marktbesuch können sie nur zwei Dinge: "Glatteis und Krankheit. Aber auch nur in Sonderfällen."