Buchholz. Das Darmzentrum des Krankenhauses Buchholz existiert seit 2008. Seitdem wurden mehr als 400 Patienten mit Darmerkrankungen behandelt. Jährlich kommen 60 bis 70 Menschen mit Darmkrebs in das Darmzentrum.

Seit einem Jahr führen die Chirurgen am Darmzentrum des Krankenhauses Buchholz so genannte Single-Port-Operationen durch. Diese Art, nur über einen einzigen kleinen Zugang in den Körper einzugreifen, wird auch Schlüsselloch-Technik genannt. In die kleine Öffnung in der Bauchdecke werden eine Kamera, mit der der Bauchraum und die darin liegenden Organe eingesehen werden können, und mehrere Instrumente eingeführt.

Michael Scheruhn, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, hat bislang rund 30 Patienten mit dieser Technik operiert. Nahezu alltäglich ist hingegen die Laparoskopie, auch Bauchspiegelung genannt. Bei diesem Eingriff gibt es nicht nur einen, sondern mehrere kleine Hautschnitte, um die Instrumente in den Bauchraum einzuführen.

Hierbei kommt auch eine Kamera zum Einsatz. Etwa ein Drittel der Behandlungen am Darmzentrum geschehen in diesem Operationsverfahren. Vor zwei Jahren erhielt das Darmzentrum zum ersten Mal ein Zertifikat von "OnkoZert". Das unabhängige Institut betreut im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) das Zertifizierungssystem zur Überprüfung Onkologischer Zentren. Das Darmzentrum wurde mit "sehr gut" bewertet und ist eines von 14 Institutionen im gesamten Land Niedersachsen, das nach den überaus strengen DKG-Richtlinien arbeitet.

Um das Zertifikat des "OnkoZert"-Instituts zu erhalten, müssen die Zentren zahlreiche Kriterien erfüllen. Unter anderem müssen sie über umfangreiche operative Erfahrungen und eine gute Vernetzung aller beteiligten Ärzte verfügen. Das Darmzentrum am Krankenhaus Buchholz wurde für seine hohen Fallzahlen, die geringe Komplikationsrate und die individuelle Patientenbehandlung gelobt.

Im Landkreis Harburg ist das Darmzentrum das einzige zertifizierte. Aber auch in den Landkreisen Stade und Lüneburg gibt es zertifizierte Darmzentren: das Darmzentrum Elbe-Weser des Elbe Klinikums in Stade und das Darmkrebszentrum Lüneburg des städtischen Klinikums.