Am 25. Mai 1963 wird Wolfgang Kiehl in Empelde südlich von Hannover als Sohn eines Maurers und einer Köchin geboren. Er wächst zunächst in Hannover-Herrenhausen und später in Hannover-Langenhagen auf.

Als Kiehl 15 Jahre alt ist, nimmt sein Vater ihn von der Schule. Er beginnt eine Lehre als Gas- und Wasserinstallateur - und beginnt zu trinken. 1981 beendet Kiehl die Ausbildung erfolgreich und arbeitet im Anschluss noch ein Jahr lang als Geselle. Das ist ungefähr der Zeitpunkt, zu dem er erstmals mit verbotenen Drogen in Berührung kommt, zunächst mit Cannabis. Es ist der Zeitpunkt, der das Ende seiner beruflichen Tätigkeit und den Beginn seiner Drogenkarriere markiert.

Kokain bestimmt fortan sein Leben, 1984 kommt er mit der Droge in Berührung. Fünf Jahre später bekommt er erstmals richtig großen Ärger mit der Justiz. Kiehl hat ein Kilogramm Heroin geraubt. Dafür wird er 1989 zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, beginnt er, sich Heroin zu spritzen.

Der zweite Gefängnisaufenthalt folgt 1993. Wolfgang Kiehl hat Elektroartikel gestohlen und kommt in Untersuchungshaft. Drei Jahre später geschieht das Gleiche noch mal. Der mittlerweile 33-Jährige beschließt, eine Therapie zu beginnen und zieht in eine Einrichtung in Dachtmissen bei Lüneburg. Zwei Jahre hält er durch, bricht dann ab - und landet wegen Diebstahls und Betrugs umgehend wieder für sechs Monate in Untersuchungshaft.

Noch ein Therapieversuch: 2000 kehrt Wolfgang Kiehl nach Dachtmissen zurück. Diesmal hat er Erfolg. Noch in der Therapie holt er sein Abitur nach. 2002 beginnt er, in Lüneburg Sozialpädagogik zu studieren.

Die Initiative zur Gründung des Vereins Suchtmobil ergreift Kiehl 2003. Seitdem ist er Suchtberater. Kiehl ist verheiratet. www.suchtmobil.de