Für Millionenprojekt an Langer Straße und Bahnhofsareal hofft Flecken auf Landeshilfe. Bauausschuss erhofft sich 2,6 Millionen Euro.

Horneburg. Weil sie ihre Wunschliste um einige Punkte gekürzt haben, können die Horneburger nun auf Städtebauförderung vom Land Niedersachsen hoffen. Die Mitglieder des Bauausschusses wollen in ihrer Sitzung am Dienstag, 24. Januar, in Erwartung einer Förderung in Höhe von 2,6 Millionen Euro genaue Pläne für die Verschönerung des Ortskerns schmieden.

Nachdem es über mehrere Jahre keine Bewilligungen zur Städtebauförderung im Flecken Horneburg gab, rücken nun konkrete Summen in greifbare Nähe. Sollte die avisierte Förderungssumme im März 2012 vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration bewilligt werden, könnte das Zentrum des Fleckens über einen Zeitraum von fünf Jahren mit einer Gesamtinvestition von 3,9 Millionen verschönert werden. Die Fördersumme, die jeweils mit 1,3 Millionen Euro zu einem Drittel vom Bund und vom Land Niedersachsen getragen würde, sollte dann noch um 1,3 Millionen aus dem kommunalen Etat aufgestockt werden.

Als Herzstück des Fleckens soll das Areal zwischen Lange Straße, Burgmannshof, Im Großen Sande bis hin zum Bahnhofsbereich vorrangig von einer Förderung profitieren.

+++ Mehrgenerationenhaus wurde für weitere Förderung ausgewählt +++

"Im Bauausschuss werden wir uns auf den Kernbereich zwischen Lange Straße und Bahnhof konzentrieren", sagt Hans-Jürgen Detje (CDU), Bürgermeister des Fleckens Horneburg. Eine Fördersumme von 3,9 Millionen Euro sei schnell aufgebraucht, deshalb müsse man alle Maßnahmen sinnvoll bündeln, sagt Detje.

In das Gesamtkonzept für die Lange Straße müsse im Idealfall zudem die Industriebrache der einstigen Firma HaMey eingebunden werden. "Ich bin mir sicher, dass die Eigentümer des leerstehenden Grundstücks sich mit ihren Vorstellungen in das Konzept einbringen, sobald es konkrete Formen für die Lange Straße annimmt", sagt Detje.

Ein guter Anfang sei bereits mit den Häusern für betreutes Wohnen gemacht, so der Fleckenbürgermeister. Eine optische Aufwertung könnte somit Signalcharakter haben, das gesamte Ortsbild mit neuen Ideen, Bäumen, Bepflanzungen, Beleuchtungen und vielem mehr zu verbessern und das gesamte Gebiet um das Mehrgenerationenhaus zum Zentrum des Fleckens "mit hoher Aufenthaltsqualität" wachsen zu lassen.

Seitens der Verwaltung habe man sich auf Prioritäten geeinigt, sagt Horneburgs Samtgemeindebürgermeister Gerhard Froelian. So werde der Bereich um Schloss und Schlosspark zunächst zurückgestellt. Die Verwaltung sei in diesem Bereich nicht Herr des Verfahrens, sagt Roger Courtault, Leiter des Bauamtes. Und solange vom Besitzer des Schlosses wenig Interesse an dessen Erhaltung gezeigt werde, sei es schwer, das Gelände in konkrete Planungen des mehrstufigen Erneuerungsverfahrens einzubeziehen.

Nach den Empfehlungen des Bauausschusses am kommenden Dienstag, werden im Verwaltungsausschuss die ersten Weichen für den Rahmenplan gestellt - auch unter Beteiligung der zuständigen Gremien des Landkreises. Sobald ein Rahmenplan für das gesamte Fördergebiet steht und voraussichtlich im Juni alle wesentlichen Schritte abgearbeitet sind, kann es an konkrete Planungsvorschläge gehen.

Eine wichtige Rolle soll dabei auch die Bürgerbeteiligung bei öffentlichen Informationsveranstaltungen spielen. Die Ideen und Wünsche der Bürger könnten vom Sommer an in den Gestaltungswettbewerb von Architekten und Planungsbüros einfließen.

Doch noch ist das Zukunftsmusik. Die Rahmenplanung ist noch völlig offen und die Politiker müssen das mehrstufige Verfahren zunächst anschieben. Danach kommen weitere Schritte zur detaillierten Planung.

Immerhin will sich die Samtgemeinde schon mal Verstärkung ins Boot holen und hat eine Teilzeitstelle in der Bauverwaltung für einen Stadtplaner oder Architekten ausgeschrieben. Dieser soll unter anderem bei der Betreuung der anlaufenden Verfahren zur Dorferneuerung und Städtebauförderung mitwirken, ebenso in den politischen Gremien und Ausschüssen bei Überarbeitungen der Flächennutzungspläne.

Arbeit wird es in Horneburg auf diesem Gebiet in naher Zukunft reichlich geben. Denn möglicherweise könne bereits in diesem Jahr im Bereich des Horneburger Marschdamms mit den ersten Hochwasserschutzbaumaßnahmen begonnen werden, sagt Fleckenbürgermeister Detje. Und diese Arbeiten werden sich weit in die kommenden Jahre hinziehen.