Bau des neuen Jugend- und Kulturzentrums soll noch im Frühjahr beginnen. Pädagoge Jens Neumann hat große Pläne für die Zukunft.

Apensen. Als Jens Neumann seinen Job in Apensen antrat, gab es in der Region so gut wie keine Angebote für Kinder und Jugendliche. Heute, knapp zwei Jahre später, hat der Jugendpfleger einiges aufgebaut in Apensen, Sauensiek und Beckdorf. Noch ist er aber nicht am Ziel. Was er im vergangenen Jahr bewirkt hat und was er 2012 plant, stellt Neumann heute Abend im Sozial- und Kulturausschuss in Beckdorf vor.

"Jemand sagte letztens zu mir, die Jugendarbeit in Apensen sei wie eine junge Pflanze, die noch Zeit und Pflege brauche, um zur vollen Größe heranzuwachsen. Dieser Vergleich passt irgendwie zu meiner Arbeit", sagt der gelernte Erzieher und studierte Sozialpädagoge.

Zu den neuen Angeboten zählen zum einen offene Treffs in den Jugendräumen in Beckdorf und Sauensiek sowie im Jugendschuppen Apensen, zum anderen wechselnde Projekte wie Medientage in den Osterferien, eine Internet-AG, School-is-out-Partys, PC-Spiele-Abende, Kickerturniere, aber auch Hausaufgabenbetreuung, gemeinsames Mittagessen und - in Kooperation mit der Jugendkonferenz Apensen - der Ferienspaß in den Sommerferien.

Finanziert wird Neumanns Stelle zu 50 Prozent von der Gemeinde Apensen und zu jeweils 25 Prozent von den Gemeinden Sauensiek und Beckdorf. Neumann sagt: "Ich bin bisher sehr zufrieden mit dem, was hier für die Heranwachsenden entstanden ist." Nur Jugendliche über 14 Jahre hat der 35-Jährige im Bereich der Samtgemeinde Apensen noch nicht dauerhaft mobilisieren können. "Das ist mein großes Ziel: Auch die Älteren zu erreichen und manche von ihnen dafür zu gewinnen, die Jüngeren zu betreuen."

Bei den acht bis 13 Jahre alten Kindern hat Neumann bereits jetzt Erfolg. So zum Beispiel bei Pascal Frahne, 12, Marvin Julitz, 11, Yvonne Wege, 12, Mika Borkowski, 12 und Theis Tampe, 11. Alle fünf kommen regelmäßig zum offenen Treff nach Apensen. Yvonne Wege, 12, aus Apensen sagt: "Ich bin jede Woche hier. Wir können Musik hören, kickern, mit der Wii zocken und draußen Fangen und Verstecken spielen." Marvin Julitz, 11, aus Sauensiek fügt hinzu: "Hier ist es irgendwie nie langweilig." Ähnlich sieht das Mika Borkowski, 12, aus Sauensiek: "Ich würde gern öfter herkommen, einmal die Woche ist mir zu selten." Mehr Möglichkeiten hat Neumann zurzeit aber nicht. In den eigenen Jugendräumen in Beckdorf und Sauensiek öffnet er für die Jugendlichen an jeweils zwei Tagen in der Woche, in Apensen nur donnerstags, denn hier gibt es keinen eigenen Jugendraum. "Wir müssen uns im Raum der Kirchengemeinde treffen. Ich finde das nicht sehr glücklich. Erstens sind wir hier nur Gäste, zweitens verkraftet der kleine Raum nicht mehr als acht bis zehn Kinder. Es wird Zeit, dass wir auch in Apensen unseren eigenen Jugendraum bekommen", sagt Jens Neumann.

Er weiß, dass er ihn bekommen wird, sogar schon bald: Ein wichtiges Projekt für 2012 ist der Bau eines Jugend- und Kulturzentrums in Apensen. Auf einem gemeindeeigenen Grundstück, das sich hinter dem Gebäude der Grundschule an der Schulstraße befindet und von Spielplatz, Sportplatz und Kindergarten umgeben ist, soll das Zentrum gebaut werden. Auf 200 Quadratmetern entstehen hier Platz für die Jugendlichen und ein Raum für kulturelle Veranstaltungen.

Für den Jugendpfleger ist dieser Bau sehr wichtig: "Die Realisierung des Jugend- und Kulturzentrums ist ausschlaggebend für mich. Ich weiß nicht, wie lange ich ohne diesen Bau geblieben wäre." Umso erfreulicher ist da die aktuelle Nachricht von Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer: "Wir haben endlich den Bescheid über die Zuschüsse bekommen. Das heißt, wir können uns auf die Zahlung der EU-Förderung in Höhe von 150 000 Euro freuen." Dies sei der letzte wichtige Bescheid gewesen, nun könne der Architekt mit der Ausschreibung beginnen. "Ich hoffe, dass wir im April oder Mai mit dem etwa 409 000 Euro teuren Bau beginnen können." Schon in der Adventszeit, so Sommers Hoffnung, könnte das Jugend- und Kulturzentrum fertig sein.

Das Jugend- und Kulturzentrum soll dann Hauptstandort für Neumann und seine Jugendarbeit in der Samtgemeinde werden. "Die eigenen Räumlichkeiten sind ein weiterer wichtiger Schritt, damit ich mehr Kindern und Jugendliche eine Anlaufstelle bieten kann", sagt der Jugendpfleger.

Jens Neumann stellt den Jahresbericht 2011 über die Jugendarbeit sowie einen Ausblick auf die kommenden Monate am heutigen Dienstagabend während der Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses der Gemeinde Beckdorf vor. Die Mitglieder des Gremiums treffen ab 18.30 Uhr im Beekhoff, Wiesengrund, zusammen.