Alles steht und fällt mit der Zukunft des Hertie-Hauses. Es ist ein beinahe leidiges Thema für Politik und Verwaltung der Hansestadt Stade. Im August 2009 hat das Hertie-Kaufhaus im Zentrum der Innenstadt geschlossen. Seitdem liegt es weitgehend brach und entwickelt sich zum Problem. Bevor sich der potenzielle Investor und der Eigentümer, der britische Finanzinvestor Dawnay Day, nicht einigen, kann die Stadt nicht planen.

Bevor der Einzelhandel in der Innenstadt zielgerichtet weiterentwickelt wird, muss klar sein, was mit dem riesigen Kaufhaus passiert. Der umliegende Handel muss auf das Herzstück der Stader Geschäftswelt abgestimmt werden.

Doch nicht nur für Politik und Verwaltung, sondern auch für die Stader Bürger entwickelt sich die Hängepartie in den Verhandlungen zur Belastung. Fast zweieinhalb Jahre lang ist nichts passiert, abgesehen von einem zwischenzeitlichen Intermezzo von Ramsch-Läden. Das Hertie-Parkhaus verkommt und wird zum Schandfleck in Stades Zentrum.

Es ist baufällig und für die Dauerparker wird es sogar zum Sicherheitsrisiko. Da schmerzt das Geld umso mehr, das die Stadt erst kurz vor der Hertie-Pleite in die Sanierung ihres Anteils des Parkhauses gesteckt hat. Das waren immerhin fast 600 000 Euro. Geld was im Zuge der Haushaltssanierung unter diesen Umständen sinnvoller hätte investiert werden können. Doch die Stadt kann wenig tun. Sie war, ist und bleibt auf die Entscheidungen Dritter angewiesen.