Das Regionale Bündnis gegen die Elbvertiefung kritisiert den Besuch des Hamburger Wirtschaftssenators Axel Gedaschko (CDU) in Cuxhaven, bei dem es offiziell um “Hamburgs Interessen an der Unterelbe“ ging.

Stade/Cuxhaven. "In dieser Themenstellung waren die Interessen der Cuxhavener Bevölkerung schon von vorneherein ausgeklammert", sagt Walter Rademacher, Sprecher des Regionalen Bündnis gegen Elbvertiefung. Überzeugen konnten Hamburger Spitzenpolitiker an der Unterelbe in den vergangenen Jahren nach Ansicht es Bündnisses nicht. Rademacher ist der Meinung, dass es weder Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust noch anderen Politikern ernsthaft um die Belange der Bevölkerung an der Unterelbe gehe.

Viele Interessenkonflikte wie die Herabsetzung der Deichsicherheit, eine drohende Verschlickung des Watts, mögliche steigende Havarie-Risiken mit Gefahren für Mensch und Umwelt oder die strömungsbedingten Beeinträchtigungen der Hafenentwicklung in Cuxhaven seien immer noch nicht gelöst. "Die Hamburger Hafenwirtschaft stellt bisher kompromisslos eine Maximalforderung. Vergleichbar absurd wäre beispielsweise die Forderung von Spediteuren nach staufreien Autobahnen", so Rademacher.

Die Ufersicherung des Altenbrucher Bogens, die kürzlich von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) bekannt gegeben worden ist, sei zwar eine allgemein befürwortete und "längst überfällige Maßnahme", doch die Kernprobleme könnten hiermit nach Ansicht der Elbvertiefungs-Kritiker nicht ansatzweise gelöst werden. Es sei weiterhin unklar, welchen Vorteil die Unterelbregion und insbesondere Cuxhaven von einer Elbvertiefung haben.

Die Bürgerinitiative kündigte auch an, die Proteste gegen die "gefährliche und einseitige Benachteiligung" der Region wegen der Elbvertiefung weiter fortzusetzen.