Wer die Musik bestellt, sollte sie auch bezahlen. Diese Weisheit hört man immer wieder, wenn man sich in diesen Tagen mit Kommunalpolitikern über die neuen Krippenplätze für Kleinkinder unterhält.

Eine Mehrheit findet die Musik - in diesem Fall die Krippenplätze - gut, aber ein wenig Ärger herrscht doch darüber, dass man sie jetzt bezahlen muss, obwohl man sie gar nicht bestellt hat. Denn die Bundespolitiker haben den Rechtsanspruch zwar vorgeschrieben, aber der weitaus größte Teil der Kosten bleibt bisher an den Kommunen hängen. Die Bundesregierung macht Politik auf Kosten der Gemeinden, und das nicht zum ersten Mal.

Dieser Ungerechtigkeit zum Trotz ist der Ausbau der Plätze sinnvoll. Die Kommunen müssen nun das Kunststück hinbekommen, ihn auch in Zeiten klammer Kassen zu finanzieren. Um Erhöhungen der Gebühren, die zurzeit noch allerorten abgelehnt werden, werden die Politiker dabei nicht herum kommen. Stärkere Schultern sollten dabei auch stärker belastet werden, die schwächeren nach Möglichkeit gar nicht.

Die Rechnung, nur die wohlhabenden Eltern für das neue Angebot zahlen zu lassen, würde letztendlich aber auch nicht aufgehen. Diese würden sich exorbitant hohe Kita-Gebühren kaum gefallen lassen. Der Rechtsanspruch auf die Krippenplätze könnte deshalb zur Folge haben, dass für sie etwas wegfallen muss. Kinderbetreuung statt Sportplatz oder Straßenreparatur, könnte so eine Rechnung sein.